„Rom:nja und Sinti:zze stellen die größte Volksgruppe in Europa dar. Sie sind in Österreich bereits seit über 30 Jahren offiziell als Volksgruppe anerkannt und gleichberechtigte Mitglieder unserer Gesellschaft. Trotzdem sind sie noch immer besonders von gesellschaftlicher Diskriminierung und Roma-Feindlichkeit betroffen. Und zwar in allen denkbaren Bereichen – sei es am Arbeitsplatz, im Gesundheitsbereich oder in der Schule. Die gleichberechtigte Teilhabe am politischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben ist leider noch nicht Realität. Wir müssen dafür sorgen, dass die Volksgruppe mehr Solidarität und Empowerment erfährt, und ihre Bedürfnisse ernst genommen werden, damit die Benachteiligung endlich ein Ende hat“, betont die Volkgruppensprecherin der Grünen, Olga Voglauer, angesichts des heutigen Internationalen Romatages.
Für den Aufbruch in eine Zukunft ohne strukturelle Diskriminierung seien weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenssituation von Rom:nja und Sinti:zze notwendig: „Neben einer vollständigen Umsetzung der Roma-Strategie in Österreich und einer würdigen Gedenkkultur brauchen wir vor allem echte Zukunftsperspektiven für die Volksgruppe: Das bedeutet eine proaktive, zukunftsorientierte Volksgruppenpolitik, welche die Volksgruppe als Kollektiv stärkt und die Menschenrechte der Einzelnen achtet. Dafür ist mehr Bewusstseinsbildung unter der Mehrheitsgesellschaft notwendig“, meint Voglauer, die konkretisiert: „Die Reformen des Volksgruppenrechts sind zügig umzusetzen, die politische Teilhabe ist zu stärken, und es braucht mehr Anstrengungen im Bildungsbereich, um das Sprachenprestige zu heben. Bei der Errichtung eines eigenen Mahnmals in Wien zum Gedenken an den Porajmos (Holocaust an den Rom:nja und Sinti:zze während des Nationalsozialismus) müssen rasch weitere Schritte unter Einbindung der Community folgen. Denn ein inklusives Gedenken ist auch Ausdruck der historischen Verantwortung Österreichs.“
Dem pflichtet auch Eva Blimlinger, Sprecherin der Grünen für Gedenkkultur, bei: „Die Umsetzung des Mahnmals, wie es im Nationalfonds-Gesetz normiert ist, muss rasch beginnen. Und es soll am Schmerlingplatz stehen, dort wo es die Volksgruppe will. Außerdem muss der 2. August endlich als nationaler Gedenktag an die Ermordung der Roma und Sinti von der Bundesregierung beschlossen werden.“
Abschließend erklären Voglauer und Blimlinger unisono: „Es braucht eine bessere Lebensrealität für alle – ungeachtet ihrer ethnischen oder sonstigen Zugehörigkeit. Damit Angehörige der Community in Zukunft ohne Hürden eine aktive Rolle in unserer Gesellschaft einnehmen können.“
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