Die österreichischen Kreditinstitutsgruppen und Einzelkreditinstitute können mit einem aggregierten Jahresergebnis von rund 14,1 Mrd EUR auf ein sehr gutes Geschäftsjahr 2023 zurückblicken. Das Ergebnis des Jahres 2023 liegt somit um 38,4 % über dem bereits hohen Vorjahresvergleichswert. Hauptverantwortlich für diese Entwicklung war der Anstieg beim Zinsergebnis um 6,1 Mrd EUR. Für das Jahr 2024 wird erwartet, dass ein schwächeres Kreditwachstum, steigende Refinanzierungskosten sowie eine sich verschlechternde Kreditqualität die Profitabilität der Banken potenziell belasten. Diese sollten daher die sehr gute Ertragslage 2023 nützen, um die Eigenkapitalausstattung weiter zu stärken, und bei der Ausschüttung von Gewinnen entsprechend umsichtig, vorausschauend und zurückhaltend vorgehen.
Die aggregierten Betriebserträge lagen im Jahr 2023 um 5,3 Mrd EUR bzw. 16,6 % über dem Vorjahreswert. Für diese Entwicklung ist fast ausschließlich der Anstieg beim Zinsergebnis (+6,1 Mrd EUR bzw. +31,8 %) verantwortlich, welcher wiederum hauptsächlich auf das Zinsumfeld, hierunter auch die gestiegenen Einlagezinsen der Banken bei der OeNB, zurückzuführen ist.
Das aggregierte Betriebsergebnis ist im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 Mrd EUR bzw. 45,2 % gestiegen. Für diese Entwicklung ist – neben dem Anstieg bei den aggregierten Betriebserträgen – hauptsächlich der Rückgang bei den Abschreibungen und Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen und Beteiligungen i.H.v. 2,1 Mrd EUR verantwortlich. Dieser Rückgang zum Vorjahresvergleichswert ist vornehmlich auf außergewöhnlich hohe Wertminderungen von Beteiligungen im Jahr 2022 – vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine – zurückzuführen. Negativ auf das Betriebsergebnis ausgewirkt hat sich zudem eine Steigerung der Verwaltungs- und sonstigen Aufwendungen.
Insgesamt wurde beim aggregierten Jahresergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen ein Wachstum von 38,4 % auf 14,1 Mrd EUR verzeichnet. Für diese Entwicklung ist hauptsächlich das gestiegene Betriebsergebnis verantwortlich. Darüber hinaus wirkten sich verringerte Wertminderungen und Rückstellungen für das Kreditrisiko (‑542 Mio EUR) sowie der Anstieg beim Gewinn aus nicht voll- oder quotenkonsolidierten Tochterunternehmen (+99 Mio EUR) positiv auf das Jahresergebnis aus.
Ein schwächeres Kreditwachstum, steigende Refinanzierungskosten, etwa durch höhere Einlagenzinsen, sowie sich verschlechternde Kreditqualitäten könnten 2024 die Profitabilität im Bankensektor belasten. Zusätzlich erhöht die Inflation den Kostendruck auf die Banken. Vize-Gouverneur Haber empfiehlt daher den Banken nach wie vor, „die gute Ertragslage 2023 zu nützen, um die Eigenkapitalausstattung weiter zu stärken, und bei der Ausschüttung von Gewinnen daher umsichtig, vorausblickend und zurückhaltend zu bleiben.“
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