ÖGB-Reischl: Arbeitslosengeld endlich erhöhen!

„Die Arbeitslosigkeit in Österreich steigt weiter und gleichzeitig verlangt die Wirtschaft nach immer mehr Fachkräften aus Drittstaaten. Irgendetwas stimmt hier nicht“, kommentiert Ingrid Reischl, ÖGB Bundesgeschäftsführerin, die aktuellen Arbeitsmarktdaten. Diesen Eindruck habe letzte Woche auch die Finanzpolizei in Österreich gehabt. Denn deren Schwerpunktaktion im Wintertourismus in der Steiermark, in Kärnten und in Westösterreich hat eines ganz deutlich aufgezeigt: „Es sind nicht nur ‚einige schwarze Schafe‘ wie immer wieder behauptet wird, sondern ‚fast jeder zweite kontrollierte Betrieb, der nicht gesetzestreu agiert‘. Hier geht es um illegale Beschäftigung, Abgabenbetrug und Steuerhinterziehung. Das sind keine Kavaliersdelikte“, betont Reischl. „Und gerade in dieser Branche werden häufig Arbeitnehmer:innen gesucht. Das kann angesichts dieser Fakten niemanden wundern!“

Dazu kommt, dass Arbeitnehmer:innen im Tourismus nicht nur öfter von schlechten Arbeitsbedingungen betroffen sind, sondern wegen der Saisonbeschäftigung auch häufiger nicht mit ihrem Arbeitslosengeld auskommen. „Denn das Arbeitslosengeld beträgt gerade derzeit aufgrund der massiven Teuerung und wegen der Nicht-Anpassung an die Inflation in Realität nur knapp über 50 Prozent vom letzten Nettoeinkommen“, warnt Reischl und fordert erneut, das Arbeitslosengeld zu erhöhen. Eine aktuelle Berechnung des Momentum-Instituts zeigt auf, dass das durchschnittliche Arbeitslosengeld mit 1.091 Euro rund 300 Euro unter der Armutsgefährdungsschwelle liegt. Was es derzeit wirklich dringend braucht, das sind „höhere Strafen, wenn Arbeitnehmer:innen ihr Einkommen vorenthalten wird, verbesserte Arbeitsbedingungen, gerade im Tourismus und eine Anhebung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent Nettoersatzrate sowie eine jährliche Valorisierung“, zählt Reischl abschließend auf.

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