Heute Donnerstag, 21. März, protestieren VGT-Aktivist:innen in Gmünd gegen die geplante Lachsfabrik. Mit Transparenten und Schildern wird am Vormittag direkt beim Baugelände demonstriert, im Anschluss werden Passant:innen am Stadtplatzin Gmünd über die Tierschutzprobleme, zu denen es in der Fischfabrik kommen kann, informiert.
In der geplanten Lachsfabrik sollen ab 2026 jedes Jahr etwa 3.000 Tonnen Atlantische Lachse gezüchtet, getötet und zu Nahrungsmittel verarbeitet werden. Die Lachse werden in einer geschlossenen Kreislaufanlage gehalten. In Wasserbecken, die sich in Gebäuden befinden. Sie müssen ihr Leben in einer künstlichen Umgebung verbringen. Dort können sie ihre artspezifischen Verhaltensweisen nicht ausleben. Das ist nach Ansicht des VGT Tierquälerei.
Artwidrige Intensivhaltung von Fischen
Schutz und Wohlergehen der Lachse sowie art- und tierschutzgerechte Lebens- und Haltungsbedingungen sollten eigentlich das zentrale Thema für die geplante Lachsfarm sein. Aber allein schon die geplante Dimension der Lachsfabrik lässt befürchten, dass dem nicht so ist. Mag. Erich Schacherl, VGT-Kampagnenteam: „Die technisierte Haltungsform einer einzigen Tierart ist als Intensivhaltung, industrielle Tierhaltung oder Massentierhaltung bekannt. Das primäre Ziel ist dabei die größtmögliche Erhöhung des erwirtschafteten Ertrages. Genau darum scheint es bei der Lachsfabrik in Gmünd zu gehen. Nicht das Wohlergehen sowie die art- und tierschutzgerechten Lebensbedingungen der Lachse stehen im Mittelpunkt, sondern die profitorientierte Produktion von Lebensmitteln aus Lachs. Durch die Erfahrungen mit Tierfabriken anderer Spezies ist zu befürchten, dass es auch in der Gmündner Lachsfabrik zu Tierschutzproblemen kommt. Zum Beispiel bei den Haltungsbedingungen, der Tiergesundheit, der tierschutzgerechten Tötung oder der Tiernahrung.
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Zirka 1.820 Lachse sollen jeden Tag getötet werden
3.000 Tonnen Lachse pro Jahr, das sind umgerechnet zirka 666.600 Lachse mit einem Durchschnittsgewicht von 4,5 kg. So viele Fische sollen in der Gmünder Fischfabrik jedes Jahr gezüchtet und getötet werden. Das sind ungefähr 1.820 Lachse jeden Tag. Eine enorme Menge. Mag. Erich Schacherl: „Da stellt sich die Frage, ob garantiert werden kann, so viele Lachse an einem Tag fach- und tierschutzgerecht zu betäuben und anschließend zu töten, so wie es die gesetzlichen Bestimmungen vorschreiben? Was, wenn nicht alle Lachse fachgerecht betäubt werden können und diese bei Bewusstsein sind, wenn sie getötet werden? Das wäre laut Tierschutzgesetz verbotene Tierquälerei“.
Problematisches Fischfutter
Für die Fütterung der 666.600 Lachse werden etwa 10 Tonnen Futter pro Tag benötigt, steht im Bescheid der NÖ Landesregierung. Lachse nehmen hauptsächlich tierische Nahrung zu sich. In der Lachszucht ist das spezielles Fischfutter mit Anteilen an Fischmehl und Fischöl. Und woher kommen Fischöl und Fischmehl? Mag. Erich Schacherl: „Diese marinen Anteile im Fischfutter sind ein Nebenprodukt der tierquälerischen und ausbeuterischen Meeresfischerei. Das bedeutet, die Gmünder Fischfabrik wird möglicherweise durch den Kauf und die Verwendung von Lachsfutter die tierquälerische und ausbeuterische Meeresfischerei unterstützen.
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Hohe Sterberate bei Lachsen
Das Unternehmen, das die geschlossene Kreislaufanlage in der Fischfabrik in Gmünd errichten wird, informiert in einem Werbevideo über eine ähnliche Lachsfabrik in Polen darüber, dass die Überlebensrate von Lachsen in der letzten Zuchtphase bei mehr als 95 Prozent liegt. Umgerechnet auf die Fischfabrik in Gmünd wären das zirka 33.000 Lachse im Jahr, die vor der Schlachtung sterben. Mag. Erich Schacherl: „Wenn ungefähr 33.000 Lachse pro Jahr nur aufgrund der Haltungsbedingungen in der letzten Zuchtphase sterben, verdeutlicht das auf erschreckende Weise, wie lebensfeindlich die Intensivhaltung von Lachsen in so einem geschlossenen Kreislaufsystem ist.
Außerdem kann davon ausgegangen werden, dass auch in früheren Zuchtphasen Lachse sterben. Wie viele werden das sein?“
Der VGT kündigt in Bezug auf die Gmündner Lachsfabrik weitere Protestaktionen an.
Pressefotos (Copyright: VGT.at)
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