Am gestrigen Montagabend fand mit der Ausstellungseröffnung „Holbein.Burgkmair.Dürer.Renaissance im Norden“ im Kunsthistorischen Museum in Wien der offizielle Auftakt zum „Jahr der Renaissance“ statt. Zahlreiche Kunstliebhaberinnen und –liebhaber sowie viele Fest und Ehrengäste aus Kunst und Kultur, Wirtschaft, Politik – darunter auch Bundespräsident a.D. Heinz Fischer mit Frau Margit und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, nahmen an der Veranstaltung im Kuppelsaal des Museums teil.
„Ein Abend, der Symbol dafür ist, dass Kunst und Kultur über Landesgrenzen hinaus bewegt und verbindet“, sagte Mikl-Leitner in ihren Eröffnungsworten zum Renaissancejahr, denn „drei Leuchttürme der Kunst und Kultur aus drei Bundesländern präsentieren in einer einzigartigen Kooperation die Renaissance in all ihren Facetten.“ Im Kunsthistorischen Museum Wien stehen Werke von Hans Holbein, Hans Burgkmair und Albrecht Dürer im Mittelpunkt, das Innsbrucker Schloss Ambras integriere das Renaissancejahr in seiner Dauerausstellung „und unser Renaissanceschloss Schallaburg in Niederösterreich, das heuer sein 50-jähriges Ausstellungsjubiläum feiert, lädt mit der Ausstellung ,Renaissance einst, hier und jetzt´ zu einer Zeitreise in diese Epoche ein.“
Die Kooperation dieser drei „national und international bedeutenden Ausstellungshäuser“ habe drei unterschiedliche Perspektiven, Schwerpunkte und Zugänge, und doch ein gemeinsames Ziel: „Kunst und Kultur für alle Menschen aus allen Regionen, von jung bis alt, zugänglich und erlebbar zu machen.“ Kunst und Kultur schaffe Austausch und Vernetzung, überwinde Grenzen und bringe die Menschen zusammen, denn „sie steht für Weltoffenheit, Vielfalt, Toleranz und ist Motor für die gesellschaftliche Weiterentwicklung“ – gerade deshalb brauche es in herausfordernden Zeiten mehr Kunst und Kultur.
Mikl-Leitner betonte abschließend: „Die Kooperation der drei Ausstellungshäuser ist einzigartig und wegweisend und zeigt, dass im Miteinander mehr möglich ist.“ Die drei Museen würden auf beeindruckende Weise zeigen, „wie sich unsere föderalen Kulturlandschaften harmonisch ergänzen und damit den Besucherinnen und Besuchern einen wunderbaren Gesamteindruck vermitteln.“
„Kunst verbindet Menschen und Länder, heute und vor 500 Jahren“ bekräftige auch der deutsche Botschafter Vito Cecere in seinen Worten zur Ausstellungseröffnung. „Zur Zeit der Renaissance lebten ca. 400 Millionen Menschen auf der Erde, heute sind es rund 20-mal so viel“, sagte er. Dies drohe, die Ressourcen des Planeten zu erschöpfen und man befinde sich heute – dies sei die Synergie zur Renaissance – in einer Zeitenwende, die durch Kriege und Krisen gekennzeichnet sei. „Eine Zeitenwende, in der es um Resilienz, Nachhaltigkeit und Regeneration geht, um unsere Welt auch künftigen Generationen liebenswert zu hinterlassen.“ Gerade diese Ausstellung verbinde Vergangenheit und Gegenwart, „und gibt nicht zuletzt auch Trost und Ermunterung, dass Wandel und Aufbruch, genau wie vor 500 Jahren, auch heute human gestaltet werden können.“ Nicht zuletzt sei diese Ausstellung, „in Frankfurt am Main begonnen, in Wien erweitert“, ein weiteres „großartiges Beispiel für die Fülle an Kooperationen zwischen Deutschland und Österreich“, sagte der Botschafter.
Die Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums Wien Sabine Haag gab einen Überblick über die Künstler, deren ausgestellte Werke und fasste die Eckpunkte der Ausstellung zusammen. Kurator Guido Messling erklärte unter anderem die Entstehung des Ausstellungstitels.
Zu Wort kam auch Alexander Erbgraf Fugger-Babenhausen aus der Dynastie der Familie Fugger, die einflussreichste Familie der Augsburger Handelsgesellschaften. Ihre Residenz, die „Fuggerhäuser“, waren das erste Bauwerk nördlich der Alpen, das im Stil der italienischen Renaissance errichtet wurde. Zudem errichteten sie die „Fuggerei“, die heute noch bestehende älteste Sozialsiedlung der Welt für schuldlos verarmte Augsburger Bürger.
Musikalisch umrahmt wurde die feierliche Eröffnung durch das Ensemble Arcicapella.
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