Die AUVA trauert um Johannes Poigenfürst

Die AUVA trauert um Johannes Poigenfürst. 1929 in Wien geboren, absolvierte Poigenfürst auf sein Medizinstudium folgend seine Fachausbildung für Unfallchirurgie in den 1950er und frühen 1960er-Jahren in England, Schweden und West-Berlin sowie in weiterer Folge in New York. 

Poigenfürst wirkte im Laufe seiner Karriere in zahlreichen Kliniken in Österreich, Deutschland, Großbritannien, Schweden und in den USA. 

Von 1984 bis 1994 war Poigenfürst Leiter der Unfallchirurgie des AUVA-Standorts Lorenz Böhler, dem heutigen Traumazentrum Wien-Brigittenau. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1997 war er zudem Ärztlicher Leiter des Standorts. 

In den frühen 1990ern initiierte Poigenfürst den Bau der „Casa Austria“, einem Unfallkrankenhaus in Timisoara (Rumänien). Bereits zuvor engagierte er sich für die notfallmedizinische Versorgung vor Ort: Ausgestattet mit einem Hilfskonvoi versorgte er gemeinsam mit einem Ärzteteam schwerverletzte Opfer der rumänischen Revolution. 

Poigenfürst erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter die „Ehrenmitgliedschaft der österreichischen Gesellschaft für Chirurgie“, den „Viktor-Frankl-Preis der Stadt Wien“ sowie die „Elisabethmedaille in Gold“ der Caritas. 1995 wurde er zum Ehrenbürger von Timisoara ernannt.

Die medial intensiv begleitete Debatte rund um das Arbeitszeitgesetz im Jahr 1994 wurde von Poigenfürst mit Leidenschaft geführt. Eine Leidenschaft, die seinen Kolleg:innen des Unfallkrankenhauses Lorenz Böhler wohlbekannt war.

„Professor Poigenfürst, mit dem ich selbst viele interessante Gespräche führen durfte, war ein weit über Österreich hinaus bekannter Unfallchirurg und einer der großen Repräsentanten der ‚Böhlerschule‘“, erinnert Dr. Roland P. Frank, Ärztlicher Direktor der AUVA.

Johannes Poigenfürst verstarb kurz vor seinem 95. Geburtstag. Als AUVA sind wir in diesen Stunden in Gedanken bei seinen Angehörigen.