"Pünktlich zu Beginn der Grillsaison erscheint eine Umfrage einer NGO, die bekannt dafür ist, gegen tierische Produkte aufzutreten. Die Umfrage besagt, dass fast zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher eine Zulassung von Laborfleisch befürworten würden", vermutet ÖVP-Abgeordneter Andreas Kühberger dahinter die Interessen einer internationalen Industrie-Lobby.
Vor allem von vielen Umweltschutz-NGOs werde Laborfleisch oft als Lösung für Umwelt und Energieprobleme angepriesen. Doch die Wissenschaft sehe dies differenziert. "Während manche Studien besagen, dass man hier aufgrund der zu geringen Datenlage noch keine genauen Prognosen abgeben kann, sind andere sicher, dass Laborfleisch mehr Ressourcen verbraucht – alleine die Produktion stößt demnach bis zu 25 Mal mehr CO2 aus als jene von Fleisch aus Österreich", erläutert der Mandatar. Dies sei auch naheliegend, wenn man bedenke, dass Laborfleisch unter Bedingungen, die auch bei der Herstellung von Arzneimitteln zum Einsatz kommen, produziert werde. So muss das Fleisch beispielsweise künstlich auf einer Temperatur von 37 Grad Celsius gehalten werden. Ein erhöhter Energiebedarf sei die logische Folge.
Laborfleisch könne zudem nicht in bäuerlichen Familienbetrieben, die die österreichische Landwirtschaft prägen, sondern nur industriell produziert werden. "Dies würde in weiterer Folge auch dazu führen, dass die Bilder von glücklichen Kühen auf unseren Almen der Vergangenheit angehören könnten. Unsere gesamte Kulturlandschaft, wie wir sie kennen, mit Wiesen und Äckern, die von unseren Bäuerinnen und Bauern gepflegt werden, wäre massiv gefährdet. Wenn wir das noch weiterdenken, ist auch der Tourismus in unserem schönen Land so nicht mehr möglich", betont Kühberger.
Bei genauem Durchlesen der Studie würden zudem Ungereimtheiten auffallen. So werde angegeben, dass 59 Prozent der Befragten bereits von Laborfleisch gehört haben. Ganze 63 Prozent würden allerdings eine Zulassung befürworten – bei einem genaueren Blick stehen dem allerdings nur 28 Prozent der Befragten gänzlich positiv gegenüber, der Rest "eher positiv". Daraus ergibt sich, dass immerhin vier Prozent der Befragten eine Zulassung von Laborfleisch befürworten würden, obwohl sie es gar nicht kennen. "Derartige Ergebnisse sind sehr oft Anzeichen für unseriöse Fragestellungen."
Interessant sei auch, dass eine im Rahmen eines diesbezüglichen Artikels im Onlineportal "OE24" lancierte Umfrage ein gänzlich anderes Bild zeichnet. Hier lehnen nämlich 84 Prozent der Befragten den Verzehr von Laborfleisch kategorisch ab.
"Generell gilt für viele landwirtschaftliche Ersatzprodukte, dass diese industriell gefertigt werden. Die Zutaten kommen oft aus Ländern wie Brasilien, in denen riesige Flächen Regenwald beispielsweise für die Sojaproduktion abgeholzt werden. Zusätzlich zu diesen umweltschädlichen Praktiken müssen noch die weiten Transportwege berücksichtigt werden, die diese Produkte zurücklegen müssen. Diese Punkte sollte jede und jeder bedenken, wenn sie oder er zu derartigen Produkten greift oder sich die Herstellung von Laborfleisch wünscht", schließt Kühberger. (Schluss)
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