Wirtschaftskammer: Verwunderung über Kritik der Gewerkschaft an Ausbildungsleistung der Betriebe

Mit Verwunderung reagiert die Wirtschaftskammer auf die Interpretation des 5. Lehrlingsmonitors durch AK und ÖGB. „Es ist befremdlich, wenn bei Zufriedenheitswerten von 70 Prozent und mehr einzelne Branchen als ‚Problemberufe‘ tituliert werden. Das Bashing von Gastronomie und Tourismus und die Lehrlingsvertreibung seitens ÖGB und AK muss endlich ein Ende finden“, sagt Mariana Kühnel, stv. WKÖ-Generalsekretärin, zu den am Mittwoch von ÖGB und AK präsentierten Umfrageergebnissen. 

Fakt ist:Der fünfte Lehrlingsmonitor bestätigt den starken Zuspruch der österreichischen Lehrlinge zu ihrer Ausbildung“, so Kühnel: Laut Erhebung des ÖIBF im Auftrag von ÖGB und AK unter fast 5.000 Lehrlingen sind 88 Prozent mit ihrer Berufswahl aktuell sehr bis durchschnittlich zufrieden (35 Prozent sehr zufrieden, 33 Prozent zufrieden, 20 Prozent durchschnittlich, 8 Prozent weniger, 4 Prozent nicht). „Die Ausbildungsqualität in der Lehre ist hoch, nicht umsonst ist die duale Ausbildung Grundlage der Fachkräfteausbildung in Österreich und wird international nachgefragt. Ausbildungsinhalte sind zudem Ergebnis gemeinsamer sozialpartnerschaftlicher Beschlüsse. Die Lehrbetriebe in Österreich bilden Lehrlinge in über 200 verschiedenen Lehrberufen aus – mit viel Einsatz und Hingabe und persönlichem Engagement. Wichtig wäre, die Anstrengungen in Hinblick auf die Berufsorientierung an den Schulen zu verstärken, um Berufsentscheidungen auf Grundlage der eigenen Kompetenzen treffen zu können“, so Kühnel.  

Das überwältigend positive Bild des 5. Lehrlingsmonitors ist praktisch deckungsgleich mit einer Erhebung des market-Instituts im Auftrag der Wirtschaftskammer Österreich von August 2023: Demnach sind rund 8 von 10 Lehrlingen (77 Prozent) in Österreich mit ihrer betrieblichen Ausbildung „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ und weitere 17 Prozent geben eine durchschnittliche Bewertung. „Weniger zufrieden“ sind 5 Prozent, „gar nicht zufrieden“ ist nur 1 Prozent. 

Darüber hinaus schätzen 82 Prozent der Lehrlinge laut market-Umfrage die fachliche Kompetenz ihrer Ausbilder:innen. 80 Prozent berichten von einem sehr guten oder guten Verhältnis zum Chef oder zur Chefin. „Zumindest in einem Punkt sind wir mit ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian und AK-Präsidentin Renate Anderl einer Meinung – nämlich dass die Ausbildungsbetriebe vor den Vorhang geholt gehören, weil sie eine vorbildliche Arbeit für den Fachkräftenachwuchs leisten und somit ein essentieller Puzzlestein im Kampf gegen den Fachkräftemangel sind“, so Kühnel.  

Im Rahmen der Skills Week Austria 2024, die noch bis 10. März österreichweit stattfindet, sowie bei der Job Week in Oberösterreich (von 18. bis 22. März) ermöglichen die Wirtschaftskammern Österreichs, die WIFIs, Berufsinfozentren sowie zahlreiche Betriebe jungen Leuten, ihre Talente umfassend zu erproben, in Berufe hineinzuschnuppern und die Vielfalt der Ausbildungsangebote kennenzulernen. Weitere Infos unter: www.wko.at/skillsweekaustria sowie www.jobweek.at 

„Als Sozialpartner müssen wir gemeinsam bemüht sein, die Lehre aufzuwerten und tun dies auch in unserer tagtäglichen Arbeit“, so Kühnel: „Das reicht von der Berufsinformation für junge Menschen über die Beratung und Unterstützung der Ausbildungsbetriebe bis hin zur ständigen Aktualisierung und Modernisierung der Ausbildungsinhalte.“ (PWK084/HSP)

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