Kostenlose HPV-Impfung bis zum 30. Geburtstag kommt!

Der Aufklärungsverein "HPV-Impfung jetzt!" freut sich, den heutigen Internationalen HPV-Tag 2024 auszurichten und freut sich insbesondere über die gute Nachricht, dass sich auch Bund, Länder und Sozialversicherung für die kostenlose HPV-Impfung bis zum vollendeten 30. Lebensjahr aussprechen! 

Anlässlich des Internationalen HPV-Tages haben der Aufklärungsverein “HPV-Impfung jetzt!” und die Österreichische Hochschüler_innenschaft Impfaktionen an mehreren österreichischen Hochschulen auf die Beine gestellt. An insgesamt fünf Hochschulstandorten können heute bis zu 300 Personen geimpft werden. HPV-Impfaktionen gibt es an der Universität für Angewandte Kunst Wien, an der Wirtschaftsuniversität Wien, an der Medizinischen Universität Wien, an der FH Salzburg und an der Universität Wien. Der Standort an der Universität Wien wird in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien durchgeführt. 

"Mit den niederschwelligen Impfangeboten an österreichischen Hochschulen möchten wir einen einfachen Zugang zur HPV-Impfung ermöglichen. Prävention und Schutz vor HPV-bedingten Krankheiten sollten für alle zugänglich sein. Ein erster Schutzschirm gegenüber HPV kann Leben retten, und wir sind stolz darauf, dies durch unsere Initiative zu ermöglichen”, so Florian Boschek, Vorsitzender des Vereins "HPV-Impfung jetzt!". “Wir freuen uns sehr über die Unterstützung des Gesundheitsministers, der Bundesländer und der Sozialversicherung für unser Anliegen, dass in Zukunft mehr junge Menschen von der HPV-Impfung profitieren und sich schützen können", so Boschek. Mehr als 37.000 Menschen haben die Petition des Vereins “HPV-Impfung jetzt!” für eine Ausweitung des HPV-Impfangebotes bis zum vollendeten 30. Lebensjahr unterzeichnet, welche im November an Gesundheitsminister Rauch übergeben wurde.  

„Eine Million junge Menschen waren bisher trotz Impfempfehlung von der gratis HPV-Impfung ausgeschlossen. Es ist erfreulich, dass es nun zumindest eine zeitlich begrenzte Möglichkeit der gratis HPV-Impfung von 21 bis 30 Jahre geben wird. Jetzt geht es darum, die Impfung für junge Menschen in allen Bundesländern niederschwellig anzubieten und darüber aufzuklären, denn Jugendliche fühlen sich zu wenig über Impfungen informiert“, betont BJV-Vorsitzende Rihab Toumi. „Wir hoffen, dass das kostenlose HPV-Impfangebot möglichst viele junge Menschen erreicht und es im nächsten Jahr eine Evaluierung der Impfquote gibt. Derzeit liegt die Durchimpfungsrate in der Altersgruppe 21 bis 30 nur bei 5%, diese Zahl muss dringend erhöht werden. Gesundheitsvorsorge darf nicht an den Kosten scheitern", ergänzt Toumi.

“Wir begrüßen die geplante Umsetzung der HPV-Impfung bis 30. Gerade auch für viele Studierende hängt dann der Zugang zu dieser nicht mehr von der eigenen Geldbörse ab”, betonen Nina Mathies, Sarah Rossmann und Simon Neuhold als Vorsitzteam der österreichischen Hochschüler_innenschaft. “Um Studierende zu unterstützen, die bereits unter hohem Kostenaufwand die Impfung erhalten haben, richten wir einen Fördertopf ein, der betroffenen Studierenden 50% und bei Beziehenden der Studienbeihilfe die ganzen Kosten rückerstattet.” 

Gesundheitsminister Johannes Rauch: „Die HPV-Impfung schützt nachweislich vor sechs Krebsarten. Sie rettet Jahr für Jahr viele Menschenleben in Österreich. Ich habe in den vergangenen Monaten viele Gespräche geführt, damit wir kostenlose Impfungen für alle jungen Menschen bis 30 rasch umsetzen können. Gesundheit darf keine Frage des Einkommens sein! Mit der Zusage der Gesundheits-Landesrät:innen und der Vertreter:innen der Sozialversicherung können wir die Vorbereitungen treffen, diese Maßnahme bis Ende 2025 befristet umzusetzen. Ich bin zuversichtlich, dass die nötigen Beschlüsse noch im April fallen. Damit schaffen wir die Möglichkeit, sich kostenlos vor einer HPV-Infektion und verschiedenen Krebserkrankungen zu schützen.“ 

“Als Wiener Gesundheitsstadtrat setze ich mich ganz klar dafür ein, dass alle Impfungen, die vom Nationalen Impfgremium empfohlen sind, ein selbstverständlicher Teil der Sozialversicherung und damit kostenlos werden. Deshalb unterstütze ich die Anliegen der Initiative ‘HPV-Impfung jetzt!’ und darum haben wir mit den neuen Impfbussen des städtischen Gesundheitsdienstes hier vor der Universität Wien ein umfangreiches Impfangebot zur Verfügung gestellt. Ich bin auch froh darüber, dass der Gesundheitsminister, die ÖGK und ich heute berichten können, dass Bund, Länder und die Sozialversicherung sich heute Morgen darauf verständigt haben, dass die HPV-Impfung bis zum 30. Geburtstag kostenlos werden wird. Das sind tolle Neuigkeiten und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir hier rasch in die Umsetzung kommen können.”, so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. 

Schon mehr als 37.000 Menschen haben die Petition des Vereins HPV-Impfung jetzt! unterstützt, die eine Ausweitung des HPV-Impfangebots bis zum vollendeten 30. Lebensjahr fordert. Jetzt liegt es an den Entscheidungsträger:innen in den Bundesländern und in den Sozialversicherungen, das Impfangebot für mehr Menschen anzubieten, und HPV geschuldete Krebsarten der Vergangenheit angehören zu lassen! 

Für die Sozialversicherung stellen sich die beiden Vorsitzenden des Dachverbands der Sozialversicherungsträger hinter das Vorhaben: “Die HPV-Impfung ist die einzige Impfung, die vor bestimmten Krebserkrankungen schützt. Selbstverständlich unterstützen wir deshalb die befristete Erweiterung auf alle jungen Menschen bis zum 30. Geburtstag.”

Hintergrund: Was sind Humane Papilloma-Viren (HPV)?

HPV ist die Abkürzung für Humane Papilloma-Viren. Es handelt sich um eine größere Gruppe von Viren, die zu Entzündungen und Haut-Veränderungen im Genital-Bereich führen können, zum Beispiel zu Feigwarzen. Die Viren können auch bösartige Erkrankungen auslösen, vor allem Gebärmutterhals-Krebs, andere Krebsarten im Genital-Bereich und im Mund- und Rachen-Raum. Gebärmutterhals-Krebs ist die zweithäufigste Krebsart auf der ganzen Welt. Als Todes-Ursache bei krebskranken Frauen steht er an dritter Stelle.

Humane Papilloma-Viren werden durch direkten Kontakt der Schleimhäute übertragen, zum Beispiel beim Geschlechtsverkehr oder während der Geburt. Das Risiko ist für Frauen und Männer gleich hoch, daher ist die Impfung sowohl für Mädchen als auch für Buben sinnvoll. Die Impfung schützt optimal, wenn sie vor den ersten sexuellen Kontakten verabreicht wird.

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