Fischer/Grüne: Lebensmitteleinzelhandel muss mehr für Lebensmittelrettung tun

„Jetzt haben wir es schwarz auf weiß: Der Handel verschwendet immer noch viel zu viele genießbare Lebensmittel. Nach wie vor werden dreimal so viele Lebensmittel weggeworfen, wie gespendet. Gerade in Zeiten, in denen immer mehr Menschen unter wirtschaftlichem Druck stehen, ist das besonders problematisch“, sagt Ulrike Fischer, Konsumentenschutzsprecherin der Grünen.

Seit der Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes im Vorjahr müssen Lebensmitteleinzelhändler mit mehr als 400m2 oder fünf Verkaufsstellen vierteljährlich die Menge der entsorgten und gespendeten Lebensmittel melden. Heute wurden die Zahlen für das letzte Quartal 2023 veröffentlicht. Demnach wurden im Jahr 2023 von Oktober bis Jahresende 16.200 Tonnen Lebensmittel entsorgt und nur 4.900 Tonnen gespendet.

Würde man die Menge an weggeworfenen Lebensmitteln in voll beladene LKWs laden, entstünde ein Stau von 18 Kilometern Länge. "Das entspricht einer Kolonne von Wien nach Klosterneuburg. Diese Verschwendung an Lebensmitteln ist ein ökologischer, ökonomischer und moralischer Wahnsinn“, meint Fischer.

Um das ehrgeizige Ziel, Lebensmittelabfälle bis 2030 zu halbieren, zu erreichen, braucht es vom Feld bis zum Teller eine gemeinsame Anstrengung aller Akteur:innen  der Wertschöpfungskette. „Die heute veröffentlichten Zahlen zur Lebensmittelverschwendung im Handel machen deutlich, dass hier noch viel mehr getan werden muss“, sagt Fischer und weiter: „Lebensmittelverschwendung ist eine große Klimasünde: Wer Lebensmittel wegwirft, verschwendet alle Ressourcen, die für ihre Produktion aufgewendet wurden. Diese Lebensmittel wurden bewässert, angebaut, transportiert, verpackt und gekühlt, und das alles nur, damit sie am Ende im Müll landen.“

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