WWF kritisiert “Schein-Bodenschutz” der Bundesländer

Anlässlich des Landesräte-Treffens in Linz kritisiert die Umweltschutzorganisation WWF den mangelnden Einsatz der Bundesländer gegen den Bodenverbrauch. “Schein-Bodenschutz löst kein einziges Problem. Eine Strategie ohne verbindliche Ziele und Maßnahmen ist das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt ist”, kritisiert WWF-Bodenschutzsprecher Simon Pories. “Das heutige Treffen hat einmal mehr gezeigt, warum Österreich den grassierenden Flächenfraß seit Jahren nicht in den Griff bekommt. Ohne ein echtes Bekenntnis der Politik zu konkreten Maßnahmen und einer fixen Obergrenze für den Bodenverbrauch werden Zersiedelung und Naturzerstörung ungebremst weitergehen.”

In einem aktuellen Paket richtet der WWF sieben Forderungen zum Bodenschutz an die Bundesländer. Besonders dringend sind demnach eine Ökologisierung der Raumordnung, schärfere Siedlungsgrenzen und eine Naturschutz-Offensive. Zudem sollten die Landesregierungen die Sanierungsquote verdreifachen, Leerstände besser nützen und den Straßenbau einschränken. “Österreich geht extrem verschwenderisch mit wertvollen Böden um. Daher müssen alle Bundesländer ihren Bodenverbrauch massiv reduzieren”, fordert Simon Pories.

Seit 2002 will die Republik den Bodenverbrauch auf 2,5 Hektar pro Tag begrenzen, verfehlt dieses Ziel mit 12 Hektar pro Tag (2022) aber immer noch um das Fünffache. Laut den jüngsten Berechnungen des Umweltbundesamtes für die Raumordnungskonferenz (ÖROK) umfasst die versiegelte Fläche rund 3.000 Quadratkilometer. Das entspricht in etwa der Fläche von Vorarlberg und Wien zusammengenommen. Pro Kopf sind demnach umgerechnet rund 330 Quadratmeter versiegelt – das sind über 20 Prozent mehr als bisher angenommen.

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