Harald Mayer, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte, zeigt sich vom Aus eines Werks des Pharma-Konzerns Takeda in Orth an der Donau (NÖ) erschüttert: „Dass wir es in Österreich, einem der reichsten Länder der Welt, einfach nicht schaffen, eine starke und unabhängige Medikamentenproduktion aufzubauen und auch zu stützen, ist unverständlich. Hier fehlt eine europäische Strategie! Patienten und Ärzte leiden unter den aktuellen Lieferengpässen bei aktuell fast 600 Arzneimitteln, aber die Politik – insbesondere Gesundheitsminister Rauch – sieht dabei zu, wie Standorte verloren gehen, Menschen ihren Job verlieren und die Gesundheitsversorgung gefährdet ist.“
„Die Verantwortung für die Medikamentenversorgung liegt eindeutig bei Minister Rauch. Er muss endlich handeln! Dazu gehört auch die Bereitschaft zu Investitionen in die europäische Produktion von versorgungsrelevanten Arzneimitteln. Europa muss bei der Medikamentenversorgung endlich autonom und unabhängig von anderen Märkten werden – insbesondere vom asiatischen Markt. Hiobsbotschaften wie jene aus Orth dürfen einfach nicht vorkommen“, fordert der BKAÄ-Obmann.
Erst im Jänner dieses Jahres hatte die Österreichische Ärztekammer in einer gemeinsamen Resolution mit der Deutschen Bundesärztekammer die EU und die pharmazeutische Industrie aufgefordert, endlich entschieden und gemeinsam gegen Arzneimittellieferengpässe vorzugehen. Mayer: „Offenbar setzt die Politik lieber andere Schwerpunkte, als sich um die Patienten zu kümmern.“
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