Knapp fünf Monate nach Beginn des bewaffneten Konflikts ist im Nahen Osten nichts mehr, wie es einmal war. Nun kündigte die Österreichische Bundesregierung an, das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mit fünf Millionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds zu unterstützen. Weitere fünf Millionen gehen an UNICEF und WHO. „Vor unseren Augen spielt sich eine humanitäre Tragödie ab, das Leid der Zivilbevölkerung in Gaza wird von Tag zu Tag unerträglicher. Mit der finanziellen Unterstützung der österreichischen Regierung kann wichtige humanitäre Hilfe fortgesetzt werden“, zeigt sich Gerald Schöpfer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes, dankbar.
„Bei all der Not, die wir beobachten, bleibt ein Hoffnungsschimmer seit Tag eins: Die Hilfe hunderter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung. Diese Hilfe wird bleiben, um weiterhin Leben zu retten.“ Schöpfer gibt jedoch zu bedenken: „Der humanitäre Bedarf kann nur abgedeckt werden, wenn unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort sicheren Zugang zu den Betroffenen haben. Ein ungehinderter humanitärer Zugang ist mehr denn je dringend erforderlich, um Leben zu retten.“
Helfer:innen trotz Lebensgefahr im Einsatz
17.000 Verwundete wurden seit 7. Oktober 2023 von den Rettungsdiensten des Palästinensischen Roten Halbmondes (PRCS) in Gaza versorgt. Um andere zu retten, riskieren humanitäre Helfer:innen im Gazastreifen jeden Tag ihr Leben. 18 Mitarbeiter:innen der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung mussten ihr Leben im Einsatz lassen.
Viele der Kolleg:innen haben auch Familienmitglieder und Freunde verloren, doch sie helfen weiterhin. Die Freiwilligen und Mitarbeiter:innen des PRCS stellen nicht nur medizinische Versorgung in Krankenhäusern und durch Rettungsdienste sicher, sondern sind auch bei Evakuierungen oder mit psychosozialen Diensten zur Stelle. Außerdem unterstützt der PRCS dabei, Hilfsgüter wie Lebensmittel, Wasser oder Medikamente zu verteilen.
Roter Halbmond koordiniert alle Hilfslieferungen
Eine entscheidende Rolle bei der Koordination dieser Hilfsgüter nimmt der Ägyptische Rote Halbmond (ERCS) ein. Als einzige Organisation mit Zugang zum Nord-Sinai, einschließlich des Grenzübergangs Rafah, koordiniert der ERCS die gesamte eingehende humanitäre Hilfe, unabhängig von der Organisation. Rund 142.000 Tonnen Hilfsgüter sind bis Mitte Jänner in Ägypten angekommen. Um diese sicher zu den betroffenen Menschen in Gaza zu bringen, arbeiten Mitarbeiter:innen und Freiwillige des Ägyptischen Roten Halbmondes unermüdlich in Schichten von acht bis zwölf Stunden.
„Sie wünschen sich nur einen Laib Brot“
Trotz der Bemühungen humanitärer Organisationen bleibt der Bedarf in Gaza enorm. Vor Beginn der Kampfhandlungen fuhren pro Tag bis zu 500 Lastwagen mit Hilfsgütern ein – im Jänner waren es durchschnittlich nur mehr 135 Lkw. Präsident Schöpfer dazu: „Es gibt keine Worte, die das Ausmaß des menschlichen Leids in Gaza beschreiben. Zehntausende Menschen sind bereits gestorben, mehr als 75 Prozent der Bevölkerung mussten ihr Zuhause verlassen. Allein eine Million Menschen leben in der Stadt Rafah in katastrophalen Bedingungen und benötigen dringend Nahrung, Wasser, medizinische Versorgung. Gaza steht kurz vor einer Hungersnot. Familien kämpfen ums Überleben, sie wünschen sich nur einen Laib Brot und etwas Wasser.“
Seit Beginn des Konfliktes mahnt die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung zur Einhaltung des Humanitären Völkerrechts, das neben dem ungehinderten Zugang und Schutz humanitärer Helfer:innen sowie der Zivilbevölkerung ein Verbot von Geiselnahmen vorsieht. Mehr zu den Aufgaben des IKRK: Hier klicken
Nähere Informationen: Petition zur Einhaltung des Humanitären Völkerrechts (roteskreuz.at)
Das Rote Kreuz bittet dringend um Spenden:
Österreichisches Rotes Kreuz
IBAN: AT57 2011 1400 1440 0144
BIC: GIBAATWWXXX
Erste Bank: BLZ 20.111
Kennwort: Naher Osten
Oder unter: Israel und besetzte Palästinensische Gebiete (roteskreuz.at)
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