Raubmord bei Juwelier mit 5 Toten: kommt es heuer zur Anklage in Wien?

Der Fall sorgte international für Aufsehen. Drei libanesische Brüder überfallen 1985 einen Juwelier, 5 Menschen sterben. Im Libanon zu langjährigen Haftstrafen verurteilt, landen sie nach dem Gefängnisausbruch in Wien, wo sie sich unter falschen Identitäten die österreichische Staatsbürgerschaft erschleichen. Fast 30 Jahre später kommt die Tochter des Juweliers durch einen Zufall auf deren Spur und bringt den Fall ins Rollen.

Fast vier Jahrzehnte nach der Tat, nach Aberkennung der österreichischen Staatsbürgerschaft und mehrjährigem Ermittlungsverfahren in Österreich steht der Fall nun vor dem Abschluss.

Anklage in Wien wahrscheinlich

Einer der Brüder ist mittlerweile verstorben, ein weiterer kann aufgrund von Verjährungsbestimmungen des österreichischen Rechts in Wien nicht zur Verantwortung gezogen werden. Beiden noch Lebenden wurde die österreichische Staatsbürgerschaft kürzlich rechtskräftig aberkannt. Eine Auslieferung der beiden zum Vollzug der rechtskräftigen Gefängnisstrafen im Libanon ist seither nicht mehr unmöglich.

Nach Einschätzung des Opfervertreters (Strafverteidiger MMag. Norbert Haslhofer) ist aufgrund der aktuellen Situation im Libanon eine Auslieferung jedoch wenig wahrscheinlich. Nach dem völkerrechtlichen Grundsatz dedere aut judicare wird es vielmehr gegen den ältesten Bruder zur Anklageerhebung in Wien vor einem Geschworenengericht kommen. Im Falle einer Verurteilung in Österreich droht ihm eine mehrjährige Gefängnisstrafe (unter Anrechnung der vor dem Gefängnisausbruch im Libanon verbrachten Haft) sowie mögliche Schadenersatzzahlungen an die Angehörigen. 

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