Bei den Kollektivvertragsverhandlungen für die Fahrradbot:innen brachte auch die heutige dritte Verhandlungsrunde kein aus Gewerkschaftssicht zufriedenstellendes Angebot, dass zumindest die von der Gewerkschaft vida geforderte rollierende Inflation in Höhe von 8,7 Prozent abgegolten hätte. „Es ist nicht einzusehen, dass Beschäftigten, die bei jedem Wetter mit durchschnittlich 15.000 geradelten Kilometern im Jahr einmal die halbe Erdkugel umkreisen, nicht einmal die volle Teuerung abgegolten werden soll. Zudem liegt der Monatslohn in dieser Branche mit 1.730 Euro brutto bei einer 40-Stunden-Woche netto in etwa auf Höhe der aktuellen Armutsgrenze. Diese macht in Österreich derzeit knapp 1.400 Euro aus“, ist Markus Petritsch, Vorsitzender des vida-Fachbereichs Straße empört.
„Unsere Kolleginnen und Kollegen fragen sich schon lange, wie sie nach zwei Jahren extremer Teuerung ihre laufenden Rechnungen für Energie, Wohnen und Lebensmittel bezahlen sollen“, ergänzt Toni Pravdic, KV-Verhandlungsleiter der Gewerkschaft vida. Die von den Arbeitgebern heute angebotenen 5,8 Prozent seien da einfach zu wenig.
Bei den Fahrradzusteller:innen rückt ein Arbeitskonflikt daher immer näher: „Wir bleiben natürlich verhandlungsbereit, sollte es unerwartet ein neues und faires Angebot von der Arbeitgeberseite geben“, so Pravdic. Am kommenden Montag sollen jedenfalls in einer Betriebsrät:innen-Konferenz vorsorglich die weiteren Schritte Richtung Arbeitskampf konkretisiert werden. „Bei den zahlreichen Betriebsversammlungen in den vergangenen Wochen war zu spüren, dass die Stimmung unter den Beschäftigten bereits am Überkochen ist. Unsere Kolleginnen und Kollegen haben in den Versammlungen mit überwältigender Mehrheit ihre Bereitschaft zu Arbeitskampfmaßnahmen erklärt“, so Pravdic abschließend.
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