Logopädie in Kindergärten und Horten: Unbedingt förderungswürdig

Vor rund zwei Jahren, am 1. Jänner 2022, hat die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) mit Inkrafttreten eines neuen Rahmenvertrags die finanzielle Unterstützung für mobile Logopädie eingestellt. In Zukunft könnten dem Vernehmen nach auch die kleineren Krankenkassen nachziehen. Diese Entwicklung betrachtet man beim privaten Wiener Kindergarten- und Hortträger Kinder in Wien (KIWI) mit großer Sorge.

„Die Auswirkungen der ÖGK-Entscheidung sind gravierender als erwartet und können von uns und sicher auch von anderen Träger*innen nicht weiter kompensiert werden. Immer mehr Kinder fallen in der Entwicklung zurück, weil logopädische Angebote für die Eltern schwieriger zugänglich sind“, sagt Thomas-Peter Gerold-Siegl, MBA, Geschäftsführer und wirtschaftlicher Leiter von KIWI. „Wir fordern daher nachdrücklich, dass mobile Logopäd*innen auch zukünftig die Möglichkeit haben, Diagnostik und Therapie direkt in Kindergärten und Horten anzubieten – und dies auf Kosten der Krankenkassen.“

„Die Sprachentwicklung spielt eine entscheidende Rolle in der frühkindlichen Bildung. Durch die Zusammenarbeit mit mobilen Logopäd*innen in Kindergärten und Horten schaffen wir eine umfassende und individuelle Unterstützung für die ganzheitliche Entwicklung unserer Kinder“, sagt Mag.a Gudrun Kern, Geschäftsführerin und pädagogische Leiterin von KIWI. „Die Investition in die sprachliche Entwicklung unserer Kinder zahlt sich langfristig aus und fördert gleiche Bildungschancen für alle“.

Das Wegfallen der Kostenübernahme für mobile Logopäd*innen bedeutet, dass Familien mit Logopädiebedarf auf eigene Kosten und verbunden mit enormen Wartezeiten die Praxis von Logopäd*innen aufsuchen müssen – für viele Familien eine zeitlich und finanziell unüberwindliche Hürde. KIWI ruft die Verantwortlichen deshalb auf, die Kostenübernahme für mobile Logopädie durch die Krankenkassen jedenfalls sicherzustellen, sodass Logopädinnen auch in Zukunft vor Ort im Kindergarten arbeiten können und Familien finanziell entlastet werden.

Chancengerechtigkeit durch finanzielle Entlastung zu schaffen ist auch ein wesentliches Ziel der aktuell laufenden, von KIWI mitgetragenen Petition „Elementare Bildung ist MEHR wert“, wie Kern und Gerold-Siegl betonen. Die von den Vereinen EduCare und Netzwerk elementare Bildung Österreich organisierte und von etlichen weiteren Träger*innen und Organisationen unterstützte Unterschriftenaktion beabsichtigt eine nachhaltige Verbesserung der bildungspolitischen Rahmenbedingungen für die Elementarpädagogik. Unterschreiben ist über die Webseite www.kindergartenbraucht.at möglich.

Kinder in Wien (KIWI) ist ein privater Trägerverein, der derzeit an 92 Standorten in Wien Kindergärten und Horte betreibt. KIWI hat derzeit rund 1.700 Mitarbeiter*innen, die rund 8.000 Kinder im Alter von einem Jahr bis zehn Jahre auf ihrem Bildungsweg begleiten.

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