Heute hat das EU-Parlament über die Verordnung zur „Neuen Gentechnik“ (NGT) abgestimmt und sich gegen strenge Kennzeichnungspflichten und eine verpflichtende Risikobewertung bei NGTs ausgesprochen. Günther Sidl, Umweltpolitiker der SPÖ, sieht diesen Schritt sehr kritisch und hat gegen die Gesetzesvorlage gestimmt: „Durch den heutigen Entschluss machen wir den Weg frei für Gentechnik durch die Hintertür. Bei einem Großteil der durch Neue Gentechnik veränderte Pflanzen, soll es künftig keine Kennzeichnungspflichten mehr geben. Auch eine umfassende Risikobewertung der gentechnisch veränderten Lebensmittel und eine Folgenabschätzung für möglicherweise betroffene Ökosysteme, sollen künftig nicht mehr verpflichtend sein. Das ist geradezu absurd, wo wir uns doch gerade in allen Bereichen dafür einsetzen, dass Konsument:innen besser nachvollziehen können, wo die Produkte in ihrem Einkaufswagen eigentlich herkommen. Menschen in der EU sollten sich weiter auf das bewährte Vorsorgeprinzip verlassen können und erfahren, wo Gentechnik zum Einsatz kommt und wo nicht. Bürger:innen in Österreich und der EU haben schließlich ein Recht auf volle Transparenz über das was auf ihren Tellern landet!“ ****
Sidl erklärt: „Künftig sollen Pflanzen, die durch ‚Neue Gentechnik‘ verändert wurden, in zwei Kategorien unterteilt werden. Pflanzen, die dabei in die erste Kategorie fallen, müssen nicht mehr gesondert gekennzeichnet werden. Unter diese Kategorie fallen 90 Prozent der NGT-veränderten Pflanzen. Das ist sehr problematisch, insbesondere da die Unbedenklichkeit neuer Gentechnik-Verfahren noch nicht klar wissenschaftlich erwiesen ist. Zugleich wird der vermehrte Einsatz von Gentechnik weder den Pestizideinsatz verringern, noch hat er eine nachweislich positive Auswirkung auf unser Ökosystem.“ (Schluss) ls
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