Wien (OTS) – Die „matinee“ am Sonntag, dem 11. Februar 2024, um 9.05 Uhr in ORF 2 widmet sich zunächst dem „Fasching in Wien“: Die Dokumentation von Judith Doppler erzählt die wechselvolle Geschichte der närrischen Zeit, die in der Bundeshauptstadt nicht nur mit einer starken Ballsaison in Verbindung gebracht wird. Danach begibt sich der von Clarissa Stadler präsentierte ORF-Kulturvormittag passend zum Karneval in der Lagunenstadt mit der Doku „Tintoretto und das neue Venedig“ (9.30 Uhr) auf die Spuren des berühmten Renaissance-Malers. Anschließend zeigt die Sendung „Visions of Music – Das ORF Musikjahr 2023“ (10.25 Uhr) die Vielseitigkeit der österreichischen Kunst- und Kulturlandschaft, gefolgt von einer Ausgabe der wöchentlichen Reihe „Die Kulturwoche“ mit aktuellen Berichten und Tipps zum heimischen Kulturgeschehen.
„Fasching in Wien“ (9.05 Uhr)
Fasching, die inoffizielle fünfte Jahreszeit, ist in Wien vor allem eines: Ballsaison. Doch es wäre falsch zu glauben, dass das schon alles ist. Gemeinsam mit Reinhardt Badegruber erforscht Gestalterin Judith Doppler die vielseitige Geschichte des Faschings in Wien. Während Otto Schenk als Ballerina tanzt, suchen Michael Niavarani, Dolores Schmidinger, Erwin Steinhauer und Lukas Resetarits gemeinsam das ultimative Faschingskostüm. Im Fasching ist alles möglich – im Parlament wird ein öffentliches Schwimmbad errichtet und Edmund „Mundl“ Sackbauer besucht den Opernball.
„Tintoretto und das neue Venedig“ (9.30 Uhr)
Jackson Pollock nannte ihn seinen Meister, Jean-Paul Sartre bezeichnete ihn als den ersten Filmregisseur der Geschichte. In der Hochrenaissance trat Jacopo Tintoretto mit nicht weniger als dem Wunsch an, die Malerei zu revolutionieren – und berühmt zu werden: Zu Lebzeiten bereits gefeiert, erfuhr sein Werk mit der einsetzenden Moderne eine Renaissance. Kunsthistoriker:innen erkannten im 20. Jahrhundert in Tintorettos Stil Züge von Impressionismus, Expressionismus und abstraktem Expressionismus.
Die Liebe zu Farbpigmenten war dem Anfang des 16. Jahrhunderts geborenen Tintoretto in seines Vaters Werkstatt – einer Färberei – mitgegeben worden. Doch für den aufstrebenden ehrgeizigen Künstler tat sich ein Dilemma auf: Im Italien jener Zeit schien alles schon dagewesen zu sein, was die Malerei zu bieten hatte. Die Gemälde und Fresken von Genies wie Michelangelo oder Tizian schmückten Kirchen und Paläste. Tintoretto war in diesem Zusammenhang der Außenseiter, der groß dachte und groß malte. Mit seinem Stil sprengte er künstlerische Konventionen, Details in seinen Bildern sind unscharf und scheinbar unfertig. Mit seinen dick aufgetragenen Pinselstrichen machte er den Schaffensprozess sichtbar. Intensiv befasste er sich mit dem menschlichen Körper, studierte Anatomiebücher und die Werke Michelangelos. Seine Bilder erscheinen wie Bühnen, auf denen er eben jene Körper in Szene setzte. In kunstvoll ausgeleuchteten und arrangierten Settings stellt Regisseur Erminio Perocco die Bildkompositionen des Renaissance-Meisters nach.
Interessant sind die Frauendarstellungen Tintorettos: Während der Pest-Epidemie wurden Prostituierte zur Pflege der Kranken verpflichtet. Es ist anzunehmen, dass viele seiner Frauenfiguren Prostituierte waren – so rückte er sie in die Nähe göttlicher Gnade. Das war neu und provokant. In heutiger Diktion würde man wohl sagen, Tintoretto war auch ein Advokat von Sexarbeiterinnen.
„Visions of Music – Das ORF Musikjahr 2023“ (10.25 Uhr)
In einer fulminant geschnittenen Zusammenfassung und unter dem Motto „Hello Culture“ erinnert „Visions of Music“ mit einer Auswahl an das ereignisreiche Musik- und Kulturprogramm im ORF. Außergewöhnliche Opern- und Konzertübertragungen, große Namen der internationalen Musikszene, atemberaubende Veranstaltungsorte und renommierte Festivals stellen die Vielschichtigkeit der österreichischen Kunst und Kultur unter Beweis. Vertiefende Dokumentationen schlagen Brücken zwischen den Genres, erforschen spannende Persönlichkeiten und führen hinter die Kulissen ikonischer Produktionen.
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