Schwimmbadverband fordert mehr Sachlichkeit in der Pool-Debatte

Der österreichische Schwimmbadverband, ÖVS, widmete sich im Rahmen seiner 50-jährigen Jubiläumstagung in Wien der Handlungsmaxime „Hausverstand statt Poolverbot“. Expert:innen der Wasserbranche diskutierten u.a. über die Themen Wassermanagement, Chlor und Wasserpflege. Der unbestreitbare Konsens: In Österreich ist genug Wasser vorhanden, doch der bewusste Umgang damit geht uns alle an.

Eröffnet wurde die Jahrestagung am 25. Und 26. Jänner im Wiener Trend Hotel Savoyen, an der mehr als 100 Brancheninsider:innen sowie knapp 20 Aussteller:innen aus fünf Ländern teilnahmen, von ÖVS-Präsident Johann Poinstingl. Der Verband, der rund 120 Mitglieder, darunter ein knappes Fünftel aus dem benachbarten Ausland, zählt, steht seit jeher für Qualität, kompetente Beratung und Dialog. Unter den Ehrengästen befanden sich der Präsident des deutschen Bundesverbands Schwimmbad & Wellness, Dietmar Rogg, sowie der Präsident der Belgian Federation of Pool and Wellness Professionals, Joeri Dils.

Wassermanagement und Ressourcenschonung

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion wurden kontroverse Fragen wie etwa „Ist noch genug Wasser vorhanden?“ gestellt. Trotz medialer Debatten über Wasserknappheit im Sommer zeigen die Fakten: „In Österreich ist genug Wasser vorhanden, die Trinkwasserversorgung für den ‚Inhouse‘-Bedarf jederzeit ist gesichert“, so ÖVGW-Präsident Wolfgang Nöstlinger. 100 Mrd. Kubikmeter Wasser in Form von Niederschlägen fallen jährlich in Österreich, davon werden nur 3,1 Mrd. Kubikmeter genutzt. Pro Kopf und Tag werden rund 130 Liter Trinkwasser verwendet, davon 25 Prozent für die Klospülung und lediglich 5 Prozent für Swimmingpools.

ÖVS-Präsident Johann Poinstingl: „Wichtig ist, dass nicht alle ihre Pools am ersten Frühlingswochenende gleichzeitig befüllen, denn dann kann es temporär und lokal zu Wasserengpässen führen. Um das zu vermeiden, können Gemeinden mit Wasserfüllplänen viel bewirken!“ Der ÖVS plant dazu im Frühjahr 2024 mit dem ÖVGW eine Informationskampagne für Gemeinden. Auch für Marcel Kreitl, Präsident der Garten- und Landschaftsbauverband, ist ein bewusster Umgang mit Wasser wesentlich: „Ein digital aufgesetztes Wassermanagement ist ein konstruktiver Lösungsansatz, um seinen eigenen Wasserverbrauch im Gartenbereich zu überblicken.“

Mythen, Meinungen, Medien

Mit den Vorurteilen über Chlor räumte der Grazer Umwelthygieniker, Univ.-Prof. Franz Mascher auf: „Chlor ist der Stoff, der durch die Trinkwasserdesinfektion nachweislich mehr Menschenleben gerettet hat als irgendein anderes Heilmittel. Wenn man chlorhaltiges Wasser trinken darf, dann kann man darin auch unbeschadet baden.“ Die Wiener Kommunikationsexpertin Sabine Pöhacker betonte: „Um hartnäckigen Mythen entgegenzuwirken, sind faktenbasierte Informationen und permanente Aufklärungsarbeit notwendig.“ Als Beispiel nannte sie die österreichweite Kampagne „Hausverstand statt Poolverbot“, die 2.400 Bürgermeister:innen und Medienvertreter:innen über Fakten zum Thema Pool, Chlor und Wassermanagement informierte. Aktuell führt der ÖVS in Kooperation mit der Universität für Bodenkultur Wien eine Studie durch. „Unser klares Nein zum Poolverbot hat sachliche Gründe“, so Johann Poinstingl. Zugleich forderte der langjährige ÖVS-Präsident eine seriöse Politik statt populistischer Schlagzeilen. Damit auch in Zukunft alle Freude am Wasser haben, sei in erster Linie ein sorgsamer und bewusster Umgang mit dieser Ressource erforderlich.

Über den ÖSV

Der österreichische Verband der Schwimmbad- und Saunawirtschaft, ÖVS, ist Teil der WKO, und hat zum Ziel, die Qualität der Branche und seiner Mitglieder durch laufende Aus- und Weiterbildung sowie die Überprüfung von Normen- und Sicherheitsbestimmungen voranzutreiben und zu sichern. Der ÖVS bekennt sich zu einem verantwortungs­vollen Umgang mit Ressourcen und leistet dementsprechende Aufklärungsarbeit. Darüber hinaus stehen „Sicherheit für Kinder rund um das Schwimmbecken“ sowie soziale, umwelt- und klimarelevante Themen „Balance zwischen Well-Being und Ressourcenschonung“ auf dem Programm. https://www.wko.at/site/oevs-verband/start.html (PWK042/DFS)

 

 

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