„Auch die slowenische Regierung sollte erkennen, dass Atomkraft keine Lösung für die notwendige Energiewende in Zeiten der Klimakatastrophe ist. Die Ausbaupläne für das AKW Krško gefährden nicht nur die slowenische, sondern auch die österreichische und gesamteuropäische Bevölkerung“, erläutert der Anti-Atomsprecher der Grünen, Martin Litschauer.
Mit der Veröffentlichung der Anti-Atomkraft Broschüre in slowenischer Sprache erhofft sich Litschauer weitere stichhaltige Informationen über die Risiken und Probleme der Atomkraft für die slowenische Bevölkerung zur Verfügung stellen zu können. „Das ist gerade mit Blick auf die noch heuer stattfindende Volksbefragung über den Bau eines neuen AKW in Slowenien eine wichtige, zusätzliche Informationsquelle.“ Eine vor Kurzem veröffentliche Umfrage zeigt, dass eine Mehrheit der slowenischen Bevölkerung die Ausbaupläne der Atomkraft unterstützt. „Das kleine Sample und die Suggestivfragen legen allerdings nahe, dass es sich um eine unseriöse Umfrage handelt. Dieses Ergebnis ist also höchst fragwürdig und zeigt, mit welchen Taschenspielertricks die Regierung in Ljubljana versucht, die Bevölkerung im Unklaren zu lassen. Sie verschweigt geflissentlich, dass neue Atomkraftwerke extrem teuer sind und die Strompreise nach oben treiben. England und Frankreich sind unrühmliche Beispiele“, zeigt sich Litschauer besorgt.
Das bereits veraltete AKW in Krško ist schon jetzt eine Gefahr. „Es ist unverantwortlich, eine Atomoffensive in Krško zu forcieren. Krško ist das einzige Atomkraftwerk in Europa, das ohne strenge Auflagen inmitten einer Erdbebenzone liegt. Der Reaktor ist sowohl baulich als auch technisch nicht auf ein Erdbeben vorbereitet und der Wasserstand der Save und das Grundwasser reichen außerdem nicht aus, um den Reaktor zu kühlen“, sagt Olga Voglauer, Sprecherin der Grünen für Regionen, und weiter: „Ich freue mich daher, dass wir dieses gesamteuropäische Thema nun auch über die Sprachgrenzen hinweg bearbeiten. Der einstimmige Beschluss des Fünf-Parteien-Antrags im österreichischen Parlament zum Ausbaustopp und der Stilllegung des Kraftwerks untermauert unsere Position jedenfalls klar. Es gilt, die Atomgefahr vor unserer Haustüre zu stoppen. Die Atomkraft ist eine Technologie der Vergangenheit. Eine Stilllegung des bestehenden störanfälligen Reaktorblocks ist längst überfällig.“
Bei der erst vor kurzem erfolgten Umweltverträglichkeitsprüfung zur Laufzeitverlängerung des AKW wurde der Einspruch Österreichs und die Forderung zur Stilllegung des alten Reaktors ignoriert. Kurze Zeit später musste der Reaktor aufgrund eines Lecks abgeschaltet werden. Dabei stellt sich die Frage, wie gründlich das AKW überprüft wurde, wenn wenige Monate später ein Loch im wichtigsten Bauteil einen Störfall auslöst“, betont Martin Litschauer und meint: „Es zeigt sich erneut: Das AKW Krško ist veraltet und muss endlich abgeschaltet werden. Der slowenische Betreiber handelt fahrlässig und gefährdet nicht nur die Sicherheit der slowenischen Bevölkerung, sondern ganz Europas.“
Die Broschüre finden Sie online unter:
http://bit.ly/GEF_NuclearPower_Brochure_2023_slo
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