Die APA – Austria Presse Agentur startet mit Februar 2024 das Projekt „Zukunftsbild: capturing the future. Visuelles Storytelling für Zukunftsthemen“. Ziel ist die Entwicklung eines vertrauenswürdigen, visuellen Vokabulars für die Jahrhundertthemen Klimawandel und Künstliche Intelligenz. Mit neuen Bildstrategien abseits von abstrakten Wüstenböden und sexy Robotern trägt die Nachrichtenagentur damit zu einem modernen, sowohl visuell als auch thematisch inklusiven Bild-Ökosystem in Österreich bei. Zukünftig soll Medien sowie Unternehmen und Institutionen mit Content-Bedarf ein adäquates Foto- und Video-Portfolio „ready to use“ zur Verfügung stehen. Das Projekt wird von der „Wiener Medieninitiative“ der Wirtschaftsagentur Wien gefördert.
„Grundlagenforschung“ für neues visuelles Vokabulars
Zukunftsthemen sind in der Gegenwart angekommen, doch das mediale visuelle Storytelling hat noch keine adäquate Bildsprache dafür gefunden. Für Katharina Schell, stellvertretende Chefredakteurin der APA, stellt das Förderprojekt „Zukunftsbild“ eine wichtige Weiche, um „losgelöst von einem termindominierten Newsroom-Alltag, aus einem journalistischen Blickwinkel und mit Fokus auf eine ausgewogene Darstellung, Themenbilder bzw. Featurebilder neu zu denken. Ein wesentliches Ziel ist, den informierten öffentlichen Diskurs zu Themen, die unsere unmittelbare Zukunft entscheidend beeinflussen, noch besser zu unterstützen.“ Gleichzeitig stellt das Projekt eine Art „Grundlagenforschung“ für die Entwicklung neuer Bildstrategien dar und liefert damit die Basis für weitere Themen wie Diversität und Inklusion.
Trusted Content in den Bilderwelten
Auf der Suche nach einer neuen visuellen Erzählweise von Jahrhundertthemen haben einige Medien- und PR-Verantwortliche in den letzten Monaten auf KI-Bildgeneratoren zurückgegriffen. Damit wird eine Realität allerdings nur konstruiert, nicht abgebildet. Die Unterscheidung zwischen bildlichem Fakt und Fiktion wird schwieriger. „Der Einsatz KI-generierter Bilder widerspricht dem journalistischen Wertegerüst der APA bezüglich Authentizität und Realität. Im Sinne von ‚Trusted AI‘ finden sich daher keine KI-generierten Bilder in den APA-Datenbanken wie dem APA-Bilderdienst oder bei der Bildagentur APA-PictureDesk“, bekräftigt APA Visual Desk Leiterin Luzia Strohmayer-Nacif. „Findet ein unreflektierter Einsatz solch künstlich generierter Bilder statt, führt das zu einer Bilderflut, die im besten Fall gesellschaftlich wertlos, im schlimmsten Fall disruptiv und schädlich ist. Die Förderzusage ist daher eine essenzielle Voraussetzung für die dringend notwendige Entwicklung eines Angebots an neuen Formaten für digitale Medienrealitäten.“ Damit dies gelingt, werde das 7-köpfige-Projektteam rund um Strohmayer-Nacif ganz bewusst eingeübte Blickmuster hinterfragen.
Nach einer Bestandsaufnahme des medialen Diskurses und der APA-Produktion, einem Austausch mit externen Expert:innen und Nutzer:innen, Workshops und Konzeption sollen 20 Bildstrecken, ergänzt um Video-Footage, entworfen werden. Über den APA-NewsDesk sowie auf www.picturedesk.com und über internationale Agenturpartner werden die neuen Themen- und Featurebilder abrufbar sein. Das Projekt mit allen definierten Arbeitspaketen wird bis Jänner 2025 umgesetzt.
Über die Wiener Medieninitiative
Die Wiener Medieninitiative ist ein von der Stadt Wien initiiertes Förderprogramm, das seit 2020 dazu beiträgt, die Medienlandschaft innovativer zu machen und Qualitätsjournalismus zu stärken. Abgewickelt wird die Medieninitiative durch die Wirtschaftsagentur Wien. Über die Vergabe von Förderungen entscheidet eine wechselnde und unabhängige internationale Expert:innenjury aus Österreich, Deutschland und der Schweiz.
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