Sidl: SPÖ bleibt bei klarem Nein zu Gentechnik am Teller

Heute hat der Umweltausschuss des EU-Parlaments für Ausnahmen sogenannter Neuer Genomik-Techniken (NGT) aus den strengen Auflagen für gentechnisch veränderte Organismen (GVO) gestimmt. Das lehnt Ausschussmitglied und SPÖ-EU-Abgeordneter Günther Sidl entschieden ab, er hat heute im Ausschuss gegen die geplanten Lockerungen gestimmt: „Eine Mehrheit im Umweltausschuss hat heute klar gegen die Mehrheit der Menschen in Europa entschieden, die den Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft und der Lebensmittelherstellung sehr kritisch sieht. Ich setze mich dafür ein, dass die Menschen sich weiter auf das in der EU bewährte Vorsorgeprinzip verlassen können und es volle Transparenz gibt, wo Gentechnik zum Einsatz kommt und wo nicht. Die aktuell geltenden strengen Regeln will die EU-Kommission jetzt aber für neue Gentechnik-Verfahren aufweichen und geht damit der PR der großen Saatgutkonzerne auf den Leim. Bis die Unbedenklichkeit neuer Gentechnik-Verfahren völlig klar erwiesen ist, lehne ich jede Absenkung der strengen Auflagen für Kennzeichnung und Einsatz von NGTs entschieden ab. Wir haben noch die Chance, eine Lockerung der Gentechnik-Gesetze bei der finalen Plenarabstimmung in Straßburg zu verhindern. Die strengen Auflagen für Kennzeichnung und das Vorsorgeprinzip müssen unbedingt weiter auch für Neue Genomik-Techniken (NGT) gelten.“ ****

Günther Sidl hält die von der EU-Kommission gemachten Angaben über den vermeintlichen Mehrwert im Bereich der Nachhaltigkeit und Ertragssicherheit generell für völlig überzogen: „Der vermehrte Einsatz von Gentechnik wird weder den Pestizideinsatz verringern, noch ist über die Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Ökosystem ein wissenschaftlicher Konsens hergestellt. Eine erleichterte Marktzulassung für Patente auf teures, gentechnisch verändertes Saatgut würde nur zu großflächigen Monokulturen und intensiver Landwirtschaft mit allen bekannten Nachteilen führen und würde sich negativ auf unsere Ernährungssicherheit, unsere Umwelt und unsere Gesundheit auswirken. Es braucht stattdessen endlich den Umstieg in eine echt nachhaltige europäische Landwirtschaftspolitik.“ (Schluss) jf/up

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