Wiener Volkspartei: „Gürtel neu denken“

Wien (OTS) – „Wien ist eine sehr schöne Stadt. Wir alle wissen aber, dass es noch viele Potentiale in unserem Lebensraum gibt, die weiterentwickelt werden müssen“, so der Landesparteiobmann der Wiener Volkspartei Stadtrat Karl Mahrer im Zuge der heutigen Pressekonferenz.

Klar sei, dass das Thema Lebensraum Wien schon immer im Mittelpunkt der Wiener Volkspartei stand. Beispielsweise in Zusammenhang mit dem Projekt „Leben am Wasser“, bei dem das Ziel die effiziente, innovative und nachhaltige Nutzung des Donauraumes in Wien war. Auf den Erfahrungen, die man beim damaligen Projekt gesammelt habe, will man nun aufbauen.

Der Grundsatz müsse lauten: „Sanieren statt betonieren“. „Die Stadtregierung muss sich jetzt ganz besonders darauf konzentrieren, bestehende Stadtteile zu sanieren und weiterzuentwickeln anstatt neue Stadtteile auf der grünen Wiese zu bauen“, so Mahrer und weiter: „Wir wollen daher den nächsten Schritt für den Lebensraum Wien setzen, nämlich den „Gürtel neu denken“. Das ist letztlich ein Jahrhundertprojekt für einen der wichtigsten Lebensräume in Wien. Wir wollen dabei ein Miteinander zwischen Menschen, die am Gürtel wohnen, arbeiten, Verkehrsmittel nutzen oder ihre Freizeit verbringen, erreichen.“

Politische Debatte anstoßen – Transformation in Gang setzen

„Der Gürtel prägt Wien und das gesamte Stadtbild. Das Besondere am Gürtel ist, dass er einerseits in erster Linie eine der wesentlichen Verkehrsadern der Stadt ist, aber andererseits ganz viele verschiedene Funktionen mitbringt“, so die Planungssprecherin der Wiener Volkspartei, Gemeinderätin Elisabeth Olischar, die dieses Projekt auch führend begleiten soll.

Die diversen Abschnitte seien sehr unterschiedlich, sowohl in der Gestaltung, aber auch was die Nutzungen und Angebote betreffe. „Wir sehen den Gürtel nicht nur als Verkehrsader, sondern auch sein Potenzial, wenn es um einen attraktiven Lebensraum Wiens geht. Daher möchten wir einen Prozess starten, um diese Transformation in Gang zu setzen. Einen Prozess, der sowohl die Bevölkerung als auch das Fachwissen von Expertinnen und Experten miteinander vereint“, so die Verkehrssprecherin.

Die Wiener Volkspartei plane einen breit angelegten Beteiligungsprozess zum „Lebensraum Gürtel“. „Wir möchten von der Bevölkerung wissen, wofür der Gürtel steht, was ihrer Meinung nach fehlt und was sie sich für die Zukunft wünschen würden“, so Olischar.

„Wir wollen diese Chance wahrnehmen und die politische Debatte anstoßen. Wir werden uns den Gürtel Abschnitt für Abschnitt ansehen und dennoch versuchen gesamtheitlich zu denken“, so Olischar.

Margareten – Meidling: „Lärm raus, Grün rein!“

„Der Gürtel ist eine wesentliche Versorgungsader Wiens. Und das soll er bleiben. Der Gürtel ist eine Lebensader Wiens“, so der Bezirksparteiobmann der Margaretner Volkspartei, Alexander Biach.

Im Abschnitt zwischen Eichenstraße und Schönbrunner Straße leben fast 6.000 Menschen. Zieht man den Radius auf 5 Fußgehminuten seien es sogar über 32.000. Und das seien damit sogar 20% der Bevölkerung Margaretens und Meidlings. „Diese Menschen haben natürlich – wie alle Wienerinnen und Wiener – den berechtigten Anspruch in einem schönen, einem erholsamen, einem leisen Umfeld zu leben“, so Biach weiter. Als Wiener Volkspartei bekenne man sich aber auch ganz massiv zu den ansässigen Gewerbetreibenden. Dieses Potenzial gehöre daher genutzt.

Mit lediglich 37 Geschäftslokalen in diesem Gürtelabschnitt meiden Betriebe jedoch den Gürtel als Standort. Das wolle die Wiener Volkspartei ändern. Es soll eine komplette Grünfläche geschaffen werden, an der Menschen gerne und gut leben wollen und in deren Erdgeschosszonen sich die Betriebe ansiedeln wollen. Von Handelsbetrieben über Gastronomie und Handwerk bis hin zu kreativen Start-up Büros.

Hier soll über den jeweils drei Fahrstreifen in Nord- und Südrichtung und den Basketballkäfigen und Grünflächen in der Mitte auf der gesamten 60.000 m2 Fläche nicht weniger als der „Centralpark 5.12“ erschaffen werden. Eine gewaltige Parkfläche mit durchgehenden Grünflächen, Wasserbereichen, Kulturorten, Spiel- und Sportplätzen, Gastrostätten.

„Die Schaffung von Grünoasen und Parks würde daher maßgeblich zur Verbesserung des städtischen Mikroklimas beitragen. Damit fördern sie nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch die Gesundheit der Menschen. Gleichzeitig dürfen wir nicht vergessen, dass der Gürtel die Stadt wie eine Lebensader zwischen den Bezirken verbindet. Es ist also nicht möglich, Autos einfach wegzudenken und es kann auch nicht das Ziel sein, Autos zu verbannen“, so der Bezirksparteiobmann der Meidlinger Volkspartei, Lorenz Mayer.

Dabei soll neben der zuvor erwähnten Erreichbarkeit der Wohn- und Betriebsorte aber auch der Durchzugsverkehr für den motorisierten Individualverkehr wie bisher auf drei Fahrspuren in jede Richtung erhalten bleiben. Es sollen ungehindert weiterhin die Straßenbahnlinien 6 und 18 verkehren können. Und natürlich sollen die Radwege erhalten, ja sogar erweitert werden. Auch die Querungen bei der Arbeitergasse, Margaretenstraße und Schönbrunner Straße bleiben für den Verkehr erhalten. Dazu wurde bereits mit Hilfe eines Architekturbüros eine konkrete Idee entworfen. Diese gelte es nun mit den Anrainern zu diskutieren.

Ein Prozess ohne Denkverbote

„Wir freuen uns auf den weiteren Prozess gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern und Expertinnen und Experten. Damit wollen wir Wien besser machen und den Gürtel neu denken. Die ersten Ideen und Visionen für den Margaretengürtel und den Gaudenzdorfer Gürtel sollen ein Anreiz für die nun folgende Einbindung der Wienerinnen und Wiener sein“, so Landesparteiobmann Mahrer abschließend.

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