„Weil Männer in der Forschung und Behandlung als die Norm gesehen werden, werden Frauen schlechter versorgt und sind öfter länger krank”, betont ÖGB-Gesundheitsexpertin Claudia Neumayer-Stickler. „Für Frauen sind deshalb viele Medikamente weniger wirksam, Symptome werden nicht ernst genommen oder falsch zugeordnet und Krankheiten werden später diagnostiziert”, erklärt die ÖGB-Expertin. Die Ungleichbehandlung habe aber auch finanzielle Folgen: Laut einer Studie, die vor kurzem beim Weltwirtschaftsforum in Davos vorgelegt wurde, kostet die Benachteiligung von Frauen weltweit fast eine Billion Dollar.
„Es sollte aber nicht erst eine Kosten-Nutzen-Rechnung brauchen, um festzustellen, dass Frauen dieselbe Gesundheitsversorgung verdienen. Wir fordern mehr Forschung im Bereich der Gendermedizin – weil die Gesundheit aller Menschen in Österreich das wert ist“, unterstreicht Neumayer-Stickler. In Kärnten läuft kommenden März der erste Diplomlehrgang für Gendermedizin an. Dieses Modell müsse laut ÖGB-Expertin ausgebaut werden, damit Frauen in ganz Österreich auf eine darauf abgestimmte Versorgung zählen können.
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