„Es ist völlig unverantwortlich, dass Atomwaffen in Belarus stationiert werden und auch noch über deren Einsatz nachgedacht wird. Seit Jahrzehnten ist klar, dass diese nicht der Abschreckung dienen, sondern die Gefahr für die Bevölkerung erhöhen. Die Bedrohung geht dabei nicht nur vom Einsatz, sondern auch vom laufenden Betrieb aus, wie Unfälle mit Atomwaffen bereits gezeigt haben. Die Abrüstung und der Verzicht von Atomwaffen muss das Gebot der Stunde sein“, sagt Martin Litschauer, Anti-Atom-Sprecher der Grünen. Gerade am heutigen Jahrestag des Nuklearunfalls von Palomares am 17. Jänner 1966, verkündet die Regierung in Belarus, dass sie den Einsatz von Atomwaffen in die Militärdoktrin festschreiben will.
„Bis heute befindet sich im Boden bei Palomares Plutonium mit einer Halbwertszeit von über 24000 Jahren. Es bestehen noch immer unzumutbare Gesundheitsgefahren für die aktuelle Bevölkerung und die künftigen 33.000 Generationen. Die amerikanische Regierung weigert sich – trotz Absichtserklärung aus dem Jahr 2015 – den radioaktiv verstrahlten Boden zu beseitigen“, erinnert Litschauer an die Gefahren durch Atomwaffen und die verheerenden Folgen von Atomwaffen-Unfällen.
Vor 58 Jahren kam es zum Nuklearunfall, bei dem ein mit Wasserstoffbomben bestückter Langstreckenbomber der US-Air Force mit einem Tankflugzeug über dem Ort Palomares in Spanien kollidierte. Die Wasserstoffbomben kontaminierten den Ort mit hoch radioaktivem Plutonium – drei Kilogramm Plutoniumstaub kontaminierten 170 Hektar Agrarland und machten es mit einem Schlag unbenutzbar. Ein Teil wurde auch ins Mittelmeer geweht und bis heute in Meerestieren nachweisbar.
„Wir fordern verbindliche internationale Regeln, die die Durchführung und Kostenübernahme für Atomunfälle regeln. Darüber hinaus muss die Europäische Kommission Spanien den Rücken stärken und im Rahmen der transatlantischen Partnerschaft endlich Lösungen für die spanische Bevölkerung durchsetzen. Atomwaffen sind nicht nur im Krieg, sondern auch in Friedenszeiten eine Gefahr. Deshalb setzen wir uns für ein Verbot solcher Waffen ein“, sagt Litschauer.
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