Vor dem Hintergrund des hohen Fach- und Arbeitskräftebedarfs in Österreich baut das Integrationsservice für Fachkräfte des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) die Fördermöglichkeiten für Deutschkurse in Unternehmen aus: Für ausländische Arbeitskräfte mit langfristiger Bleibeperspektive in Österreich stehen ab sofort Fördermöglichkeiten für Deutschkurse in Unternehmen oder berufsbegleitende Deutschkurse zur Verfügung. Im Rahmen des neuen Förderprogramms werden Deutschkurse von der Alphabetisierung bis zum Sprachniveau C1 gefördert, die Rahmenbedingungen und Kursschwerpunkte sind flexibel und können an die konkreten Anforderungen des Unternehmens angepasst werden. So werden ausländische Fach- und Arbeitskräfte in Branchen, die besonders stark vom Fachkräftemangel betroffen sind, direkt am Arbeitsplatz beim Deutschlernen unterstützt und deren nachhaltige Integration in Österreich gefördert. Erste Pilotprojekte für Deutschkurse in Unternehmen hat der ÖIF bereits im vergangenen Jahr umgesetzt, etwa für Mitarbeiter/innen von Tourismusbetrieben in der Region St. Wolfgang. Ab 2024 steht diese Fördermöglichkeit nun in ganz Österreich zur Verfügung.
Integrationsministerin Susanne Raab: „Mit dem Ausbau des Angebots von Firmendeutschkursen gehen wir unseren Weg weiter, ausländische Fachkräfte so rasch wie möglich am Arbeitsmarkt zu integrieren, auch wenn sie nur geringe Deutschkenntnisse haben. Durch die spezifischen Deutschkurse ist es möglich, Deutsch parallel zum Arbeiten zu lernen und diese branchenspezifischen Kenntnisse auch gleich im Job anzuwenden. Denn klar ist: Ein Deutschkurs ist kein Vollzeitjob.“
Sonja Ziganek, Gesamtleitung Integrationsprogramme im ÖIF: „Das neue Förderprogramm für Deutschkurse in Unternehmen unterstützt im Ausland geborene Fachkräfte gezielt bei ihrer Integration in Österreich. Ab sofort haben berufstätige Personen, unabhängig vom Aufenthaltstitel, die Möglichkeit, berufsbegleitend an Deutschkursen teilzunehmen. Die konkrete Ausgestaltung der Deutschkursmaßnahmen im Betrieb vereinbaren die Mitarbeiter/innen des ÖIF-Integrationsservice für Fachkräfte direkt mit den jeweiligen Unternehmensvertreter/innen.“
Neue Fördermöglichkeit zum Deutschlernen für Berufstätige
Im letzten Jahr hat der ÖIF rund 66.000 Deutschkursplätze für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte sowie ukrainische Vertriebene von der Alphabetisierung bis zum Sprachniveau C1 zur Verfügung gestellt. Vor dem Hintergrund des Fach- und Arbeitskräftemangels bei österreichischen Unternehmen erweitert der ÖIF nun die Möglichkeit zur Förderung von berufsbegleitenden oder berufsvorbereitenden Deutschkursen direkt in Unternehmen: Ab sofort können Personen unabhängig vom Aufenthaltstitel von der Alphabetisierung bis zum Sprachniveau C1 beim Deutschlernen gefördert werden, insbesondere in Branchen mit Mangelberufen. Ab acht Teilnehmer/innen ist ein Kurs direkt in einem Betrieb möglich, bei Bedarf können sich auch mehrere Betriebe an einem Ort oder in einer Region zusammenschließen. Für die Kurse kann ein berufs- bzw. branchenspezifischer Schwerpunkt festgelegt werden.
Neu: ÖIF-Integrationsservice für Fachkräfte
Das neue ÖIF-Integrationsservice für Fachkräfte hat im Herbst 2023 seinen Betrieb aufgenommen und bietet Integrationsangebote für Fachkräfte und Unternehmen. Als zentrale Anlaufstelle für Fachkräfte und ihre Familien sowie für Unternehmen bietet die Stelle Informationen, Beratungen und Veranstaltungen zur Vorintegration sowie zum Leben und Arbeiten in Österreich und zu ÖIF-Deutschlernangeboten. Dabei wird auch österreichweit auf bestehende regionale und überregionale Angebote verwiesen. Für Unternehmen stehen beim Integrationsservice Weiterbildungen und Deutschlernangebote zur Verfügung, um ausländische Fachkräfte bei ihrer Integration zu unterstützen. Vor wenigen Wochen präsentierte das ÖIF-Integrationsservice für Fachkräfte den Online-Fachsprachenkurs „Deutsch lernen für die Pflege“, um Zuwander/innen mit Interesse an einer Anstellung im Gesundheits- und Pflegebereich beim Deutschlernen zu unterstützen.
Ausbau der Förderung zur Berufsanerkennung
Ende 2023 erweiterte das ÖIF-Integrationsservice für Fachkräfte zudem die Fördermöglichkeiten im Rahmen der Berufsanerkennung: Wer im Ausland erworbene Qualifikationen und Ausbildungen in Österreich anerkennen lässt, kann beim ÖIF eine Förderung zur Rückerstattung der Kosten beantragen, die im Anerkennungsprozess in Österreich entstehen. Nun besteht diese Fördermöglichkeit auch für alle Rot-Weiß-Rot-Kartenbesitzer/innen und EU-Bürger/innen, wobei auf letztere in den letzten beiden Jahren rund die Hälfte aller Anerkennungs- und Bewertungsanträge in Österreich entfielen. Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte, ukrainische Vertriebene, Drittstaatsangehörige mit langfristiger Bleibeperspektive, und Österreicher/innen konnten bereits bisher für die Förderung einreichen. Zudem erhöht sich die maximale Fördersumme von 1.000 auf 1.500 Euro je Person. In den ersten drei Quartalen 2023 hat der ÖIF bereits knapp 1.000 Personen bei der Anerkennung ausländischer Qualifikationen und Abschlüsse gefördert.
Weitere Informationen unter www.integrationsservice.at.
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