ORF-„matinee“ am 14. Jänner: Porträt Adele Neuhauser zum 65. Geburtstag, „Magie der Museen“ im Prado in Madrid

Wien (OTS) – Die „matinee“ am Sonntag, dem 14. Jänner 2024, um 9.05 Uhr in ORF 2, begibt sich zunächst mit „Adele Neuhauser – Auf Spurensuche“ anlässlich des 65. Geburtstags der Schauspielerin und besucht danach in einer Ausgabe der Hochglanzreihe „Magie der Museen“ (9.50 Uhr) das Museo del Prado in Madrid“. Zum Abschluss des von Clarissa Stadler präsentierten ORF-Kulturvormittags bringt „Die Kulturwoche“ (10.45 Uhr) aktuelle Berichte und Tipps zum heimischen Kulturgeschehen.

„Adele Neuhauser – Auf Spurensuche“ (9.05 Uhr)

Adele Neuhauser blickt in dem von Birgit Deiterding gestalteten Filmportärt auf ein turbulentes Leben zurück. Viele Höhen und Tiefen haben die beliebte Schauspielerin zu einer Persönlichkeit gemacht, die stets an ihren Herausforderungen gewachsen ist und heute u. a. als Wiener „Tatort“-Kommissarin Bibi Fellner regelmäßig Millionen TV-Zuschauerinnen und -Zuschauer begeistert.
Geboren am 17. Jänner 1959 in Athen, verbrachte sie dort vier unbeschwerte Jahre mit ihren Eltern und zwei Brüdern. Als sich ihr griechischer Vater und ihre österreichische Mutter entschieden, nach Wien zu ziehen, begann eine beruflich glücklose Zeit, die in einer tiefen Ehekrise der Eltern mündete. Als sich das Paar trennte und die Mutter mit einem der Brüder auszog, fühlte sich das neunjährige Mädchen für das Zerbrechen der Familie verantwortlich. Zwischen Selbstvorwürfen und Trauer rutschte Adele Neuhauser in eine schwere Depression, die bis ins Erwachsenenalter sechs Suizidversuche nach sich ziehen sollte.
Sie hatte erst wieder ein Ziel vor Augen, als sie sich mit 16 Jahren entschied, Schauspielerin zu werden. Weder ihre Eltern noch fehlendes Geld hielten Adele Neuhauser davon ab, ihren Traum mit allen Mitteln zu verfolgen. Die Ausbildung finanzierte sie sich durch Nebenjobs. Gemeinsam mit ihrem späteren Ehemann Zoltan Paul bespielte sie verschiedene deutsche Bühnen, bevor das Paar nach Polling bei Weilheim in Bayern zog. Der gemeinsame Sohn Julian machte ihr Glück perfekt. Doch als Neuhauser wieder auf die Bühnen zurückkehrte und immer erfolgreicher wurde, begannen auch in ihrer Beziehung die Eheprobleme. Nach 25 gemeinsamen Jahren trennte sich das Paar schließlich.
Adele Neuhauser zog zurück nach Wien. Wieder war sie auf sich alleine gestellt. Doch auch jetzt gab ihr die Schauspielerei Kraft. Und nicht nur das: Durch ihre Rolle als Julie Zirbner in der ORF-Serie „Vier Frauen und ein Todesfall“ wurde sie in Österreich vom Bühnen- zum Fernsehstar. Als sie dann auch noch die Rolle der Bibi Fellner an der Seite von Harald Krassnitzer alias Moritz Eisner im ORF-„Tatort“ annahm, ging es mit ihrer Popularität auch über die Landesgrenzen hinaus noch einmal steil bergauf.
Doch es folgte ein weiterer Schicksalsschlag: Innerhalb eines Jahres starben 2015/2016 ihr Vater, ihre Mutter und ihr Bruder. Die Künstlerin fiel in ein tiefes emotionales Loch. Der Verlust ihrer geliebten Menschen hinterließ eine große Lücke. Halt fand sie in der Schauspielerei, durch Freunde und ihren Sohn Julian, zu dem sie ein sehr enges Vertrauensverhältnis hat. Heute steht die Schauspielerin nicht nur vor der Kamera, sondern auch mit Julians Band und einem gemeinsamen Programm auf der Bühne. Ihre Stärke hat sich Adele Neuhauser einmal mehr zurückerkämpft.

„Magie der Museen – Das Museo del Prado, Madrid“ (9.50 Uhr)

Emotionale, filmische Kunsterlebnisse hinter den Mauern weltberühmter Museen der Welt, erzählt aus der Perspektive von Künstlerinnen und Künstlern, prominenten Gästen und Querdenker:innen – das garantiert die internationale achtteilige ORF-Koproduktion „Magie der Museen“. Eine von Ralf Pleger gestaltete Folge ist dem Museo del Prado in Madrid gewidmet. Die Institution zählt mit der größten Sammlung von Kunstwerken der Maler Tizian, Rubens, Velázquez und Goya zu den berühmtesten der Welt – und ist mit rund drei Millionen Besucherinnen und Besuchern im Jahr der Touristenmagnet der spanischen Hauptstadt. In den herrschaftlichen Räumen des Prado tritt die Opernsängerin und mehrfache Grammy-Gewinnerin Joyce DiDonato vor Meisterwerke wie „Las Meninas“ von Velázquez, „Der Garten der Lüste“ von Bosch und „Die Erschießung der Aufständischen“ von Goya. In ihrer Gegenwart empfindet die Künstlerin, die eine enge Beziehung zu Madrid hat, da sie hier ihren internationalen Durchbruch feierte, eine vertraute Verbindung zu den emotionalen Grenzerfahrungen unserer Zeit: Krieg und Frieden, Leben und Tod. Auch der Prado hat Zeiten des Krieges überstanden. So wurde das Museum während des Spanischen Bürgerkriegs von den Franco-Truppen bombardiert. Bis heute pflegt und hegt das Restauratoren-Team des Hauses die geretteten Kunstwerke als Geste der Distanz gegenüber der diktatorischen Vergangenheit. Seltene historische Aufnahmen dokumentieren, wie damals durch die Mithilfe der Bevölkerung die wertvollsten Werke unter abenteuerlichen Umständen in Sicherheit gebracht werden konnten und so das Überleben des Museums ermöglicht wurde.

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