Die heimischen Windkraftwerke haben bereits in den Weihnachtsfeiertagen fleißig produziert. Am 7. Jänner konnten sie mit 75 GWh sogar mehr als die Hälfte der österreichischen Stromversorgung abdecken. „Das ist nicht verwunderlich, denn die Windkraft liefert zwei Drittel ihrer Jahresstromproduktion in den Wintermonaten“, erklärt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft: Bei dieser erfreulichen Nachricht darf man aber nicht vergessen, dass es bei der Energiewende noch viel zu tun gibt. Die Rahmenbedingungen für den Windkraftausbau, insbesondere in den Bundesländern, sind leider noch immer nicht optimal. „Die Politik muss im Jahr 2024 die wichtigen Weichenstellungen für die Erneuerbaren durchführen und die großen Chancen der Windkraft nutzen“, fordert Moidl.
„Am 7. Jänner wurde mit 75 GWh so viel Windstrom an einem Tag erzeugt wie noch nie“, freut sich Moidl über den neuen Windstromrekord und ergänzt: „Damit konnten 50,4 Prozent der heimischen Stromversorgung mit Windenergie gedeckt werden.“ Alle österreichischen Windräder lieferten beinahe den ganzen Tag auf Volllast und ersetzten so schmutzigen Kohle-, Gas- und Atomstrom. Über das Jahr gesehen können alle Windkraftanlagen in Österreich derzeit rund 12% des Stromverbrauchs decken. „Mit den passenden Rahmenbedingungen für den schnellen weiteren Ausbau könnte die Windkraft bis 2030 verdreifacht werden und damit ein Drittel der heimischen Stromversorgung bereitstellen“, so Moidl.
Winterzeit ist Windstromzeit
Rund zwei Drittel des Stroms aus Windkraft werden im Winterhalbjahr erzeugt. Da über das Jahr gesehen der höchste Stromverbrauch im Winter anfällt und in dieser Zeit Wasserkraft und Photovoltaik weniger Strom liefern können, ist die Windkraft besonders wichtig für die Stromversorgung. „Gerade für Österreich, mit dem hohen Wasserkraftanteil ist die Windkraft die optimale Ergänzung für die günstige, sichere heimische Stromversorgung, vor allem im Winter“, so Moidl.
Noch viel Luft nach oben bei der Energiewende
Trotz Zubau der erneuerbaren Energien in den letzten Jahren ist der Anteil des Nettostromimports in den letzten Jahren deutlich angestiegen und lagen im Jahr 2022 bei 11,9 Prozent des Stromverbrauchs. Noch immer muss Österreich teuren Kohle- und Atomstrom aus dem benachbarten Ausland importieren, um seinen Stromverbrauch abdecken zu können. Nach wie vor wird ein Viertel des Stromverbrauches aus Kohle-, Gas- und Atomkraftwerken bereitgestellt. „Es wird Zeit, dass die Politik endlich die Voraussetzungen schafft, damit Österreichs Stromversorgung auf heimische Beine gestellt werden kann und wieder genug heimischen Strom erzeugen kann“, fordert Moidl. Ungenutzte Potenziale sind jedenfalls ausreichend vorhanden. Auf nur 2 Prozent der Landesfläche könnten mit 4.400 Windrädern insgesamt 83 TWh Windstrom erzeugt werden. Das ist mehr Strom als Österreich derzeit insgesamt verbraucht. 99% der Fläche bleibt dabei land- und forstwirtschaftlich nutzbar. „Die erneuerbaren Energien stehen bereit, die Politik auf Ebene des Bundes und der Länder muss nur endlich die Rahmenbedingungen nachschärfen, damit der Windkraftausbau voll durchstarten kann.“
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