ÖGB-Reischl: Arbeitslosengeld muss steigen und Qualifikation muss stärker in den Fokus rücken

Mit knapp über 399.000 Menschen, die im Dezember arbeitslos oder in einer AMS-Schulung waren, zeigt sich, dass die positive Arbeitsmarktentwicklung von 2022 und dem 1. Halbjahr 2023 leider nicht mehr gegeben ist. Denn im Dezember 2023 waren um rund 24.000 Personen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen als im Dezember 2022. 

Ingrid Reischl, Bundesgeschäftsführerin des ÖGB, kritisiert, „dass die Betroffenen nach wie vor mit einem Arbeitslosengeld auskommen müssen, dass mit 55 Prozent Nettoersatzrate viel zu niedrig ist, vor allem in einer Zeit, in dem die Inflation nach wie vor – auch im europäischen Vergleich – viel zu hoch ist und Menschen in Arbeitslosigkeit auch von guten KV-Abschlüssen leider nicht profitieren.“ Umso wichtiger wäre „jetzt eine Anhebung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent Nettoersatzrate, um auch diese Menschen nicht im Regen stehen zu lassen“, so die Gewerkschafterin.  

Zudem wäre es gerade jetzt wichtig, Qualifikation einen noch höheren Stellenwert im AMS zu geben, sprich Qualifikation der Vermittlung gleichzusetzen. „Damit können mehr Menschen, die in Österreich leben, als Fachkräfte ausgebildet werden. Gleichzeitig braucht es dringend die Möglichkeit, die mitgebrachten Kompetenzen in Österreich kostenlos anerkennen zu lassen, damit Menschen, die nach Österreich kommen, auch entsprechend ihrer Kompetenzen eingesetzt werden können und nicht als Billigarbeitskräfte in Hilfstätigkeiten arbeiten zu müssen“, unterstreicht Reischl. 

Es gibt viel zu tun – aber auch positive Aussichten, so die ÖGB-Bundesgeschäftsführerin abschließend: „Vom neuen Kompetenzmatching erwarten wir uns, dass die Kompetenzen der Menschen besser erfasst und damit auch vermittelt werden können und daher mehr Chancen für Arbeitssuchende gegeben sind. Das wird unserer Meinung nach auch den Fachkräftebedarf reduzieren.“ 

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