St. Pölten (OTS) – Die Bergrettung Niederösterreich/Wien hat erst vor kurzem ihre neue Landesleitung gewählt. Landesleiter Matthias Cernusca wird nach den vergangenen zwei Funktionsperioden auch in den kommenden drei Jahren die Geschicke der Bergrettung NÖ/W lenken. Ihm zur Seite steht, neben dem bisherigen Landesleiter-Stellvertreter Karl Weber (beide Ortsstelle Mitterbach), mit Simone Radl (Ortsstelle Reichenau a.d. Rax) erstmals eine Frau im obersten Gremium der alpinen Rettungsorganisation. „Es ist besonders erfreulich, dass immer mehr Frauen den Weg zur Bergrettung finden, die sich mit ihrer Kompetenz und ihrem Einsatz einbringen“, sagt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die die Landesleitungswahl zum Anlass nimmt, der Bergrettung zu danken.
Damit die Bergrettung auch weiterhin die besten Rahmenbedingungen für ihre Einsätze vorfinde, werde das Land Niederösterreich verlässlicher Partner bleiben, so die Landeshauptfrau, „aber nicht nur mit Worten, sondern auch mit Taten.” Die Landesregierung hat daher die jährliche Unterstützungsvereinbarung für die Bergrettung Niederösterreich/Wien für die Jahre 2024 bis 2026 mit einer jährlichen Förderung von 550.000 Euro verlängert. „Mittel, die die Bergrettung dafür aufwendet, um einerseits Menschen in alpinen Notlagen zu retten und andererseits, um die Teuerung abzufedern, die besonders unsere Ehrenamtlichen und Vereine spüren“, führt Mikl-Leitner aus. Damit helfe man jenen, „die immer da sind, wenn andere Hilfe brauchen.”
Mit Blick auf die vielen Herausforderungen sei für das Land klar:
„Wir wollen die besten Rahmenbedingungen für die Bergretterinnen und Bergretter auf der Höhe der Zeit”, sagt sie weiters und verweist auf die vielen Entwicklungsschritte, die in den letzten Jahren erfolgt sind. So konnte die Bergrettung erst kürzlich die neue Zentrale in St. Pölten beziehen und das Team des Landesbüros um wichtige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ergänzen. Die neue Landeszentrale am ehemaligen und nun renovierten ÖAMTC-Stützpunkt in St. Pölten bietet nun endlich ausreichend Platz für Büro, Technik, Schulungen und Logistik.
Auch Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig schloss sich dem Dank an:
„Im Blick zurück können wir sagen, dass die Bergrettung jeden noch so schweren Anstieg gemeistert hat. Dafür sagen wir allen 1.350 ehrenamtlichen Bergretterinnen und Bergrettern danke, die tagtäglich für die Menschen auf Niederösterreichs Bergen da sind.“ Die Landesrätin betont: “Daher unterstützen wir ganz besonders im Bereich der Mobilität, weil wir wissen, dass jeder Bergrettungseinsatz auch eine logistische Herausforderung darstellt.” Aus dem Ressort von Königsberger-Ludwig werden Projektförderungen für Kraftfahrzeuge zur Verfügung gestellt, die für Bergrettungseinsätze ganz wesentlich sind.
Der wiedergewählte Landesleiter Matthias Cernusca meinte im Blick zurück: “Uns als Bergretterinnen und Bergretter bringt nichts so schnell aus der Ruhe. Und so sind wir auch an den Herausforderungen der letzten Jahre gewachsen. Ganz gleich ob Corona, neue Arten von alpinistischen Rettungseinsätzen oder auch neue Anforderungen an das Ehrenamt.” Gerade Corona bedeutete für die Bergrettung, neue Einsatztaktiken zu übernehmen wie das Maskentragen und Abstandhalten auch bei Einsätzen im Gelände.
„Wir müssen uns aber nicht nur auf unsere Infrastruktur verlassen können, sondern auch dafür sorgen, dass weiterhin die Besten der Besten den Weg zur Bergrettung suchen und finden“, so Cernusca weiter. „Daher haben wir wichtige Weichen gestellt, um dem alpinen Rettungswesen auch weiterhin die besten Rahmenbedingungen zu bieten. So wurden über das ganze Land verstreut Bergrettungsjugendgruppen ins Leben gerufen, um den Nachwuchs für das alpine Rettungswesen zu begeistern. Und hier spüren wir, dass die Jugend darauf brennt, ihren Beitrag zu leisten.“ Es gibt derzeit mehrere aktive Jugendgruppen mit insgesamt 44 Mitgliedern unter anderem in den Ortsstellen Hollenstein, Hohenberg / St. Aegyd, Mitterbach und Reichenau.
Zur erstmaligen Wahl einer Frau in die Landesleitung der Bergrettung unterstreicht der Landesleiter: „Mit Simone Radl gewinnen wir eine erfahrene und engagierte Persönlichkeit, die mit ihrer Entschlossenheit und ihrem Engagement maßgeblich dazu beitragen wird, die Organisation am Weg in die Zukunft weiterhin nachhaltig und innovativ auszurichten.“
Die neu gewählte Landesleiter-Stellvertreterin selbst sagt: „Frauen leisten in Niederösterreich schon lange einen wesentlichen Beitrag im alpinen Rettungswesen, aber mit knapp 15 % Bergretterinnen sind diese immer noch in der Minderheit.“ Die in Kunststofftechnik promovierte, leidenschaftliche Bergsportlerin ist Mitglied der Bergrettung NÖ/W in der Ortsstelle Reichenau.
„Wir sagen danke für die gute Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich, die ganz wichtig dafür ist, dass wir in der Bergrettung auch künftig für die Menschen in unserem Land da sein können“, ergänzt abschließend Landesleiter-Stellvertreter Karl Weber.
800 Einsätze jährlich verzeichnen die Ehrenamtlichen der Bergrettung Niederösterreich/Wien. Der Waldbrand in Reichenau, bei dem die Bergrettung ihre Freunde der Feuerwehr unterstützt hat, der zweitägige Lawineneinsatz am Ötscher 2021 bei dem vier Alpinisten vor dem sicheren Erfrierungstod gerettet wurden, oder auch jener Lawineneinsatz im letzten Winter am Annaberg, bei dem ein dreistündig verschütteter Skitourengeher aus Baden gerettet werden konnte, sind nur einige Beispiele für die Einsätze, die die Bergretterinnen und Bergretter mit Einsatz, Herzblut und Kompetenz absolvieren.
Weitere Informationen: Oliver Himmel, Landespressereferent Bergrettung Niederösterreich/Wien, +43 676 5222 410
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