Humus statt Gülle: Protest für Schweinehaltung im Freien in Fußgängerzone St. Pölten

Der Unterschied ist eklatant. Nicht nur, dass in Hubmanns Schweinebetrieb im Gegensatz zu Vollspaltenboden Betonbunkern die Tiere ständig im Freien bei guter Luft und Sonnenschein leben dürfen, mit mehr Platz, Naturboden zum Wühlen und sogar einer Suhle. Auch der Kot der Tiere endet in extrem verschiedener Form. Während im Vollspaltenbetrieb die Exkremente im Güllebecken landen, zum Himmel stinken und einen ekelhaften Brei ergeben, der das sehr potente Treibhausgas Methan in die Atmosphäre entweichen lässt, kompostieren dieselben Exkremente im Betrieb Hubmann zu einer wohlriechenden Humuserde. Das hat der VGT heute zusammen mit den Brüdern Hubmann in der Fußgängerzone von St. Pölten der Öffentlichkeit präsentiert. Einerseits die stinkende Vollspaltengülle in drei großen Kübeln, andererseits der wohlriechende Humus in zwei Kisten. Die Gründe für die restlose und rasche Kompostierung der Schweineexkremente im Betrieb Hubmann sind vielfältig. Erstens bindet die dicke Strohmatte den Kot von Anfang an. Und zweitens beginnen die Mikroorganismen aus dem Naturboden sofort mit der Kompostierung. Dieser Vorgang wird durch das Wühlverhalten der Schweine sehr unterstützt, die für eine gute Durchmischung sorgen. Am Ende des Mastzyklus wird das Gehege an anderer Stelle neu aufgebaut. Die Strohmatte wird entfernt und benötigt noch 6 Wochen, bis sie vollständig in fruchtbaren schwarzen Humus umgewandelt ist, der sogar CO2 bindet. 

VGT-Obmann DDr. Martin Balluch war heute dabei: „Die Gülle aus der Schweinefabrik stinkt 10 m gegen den Wind, der Humus dagegen riecht gut und lädt dazu ein, darin herum zu wühlen. Kaum zu glauben, dass beides aus den gleichen Exkrementen stammt. Unfassbar, dass die BH St. Pölten angesichts dieses Unterschieds den Betrieb Hubmann wegen drohender Umweltbelastung schließen will. Die stinkenden Gülleseen der Schweinefabriken sind eine Umweltbelastung, der Humus vom Betrieb Hubmann dagegen sicher nicht.“ 

Und Balluch weiter: „Besonders perfide ist die neue Strategie der BH, an der Öffentlichkeit vorbei mit 15 und mehr Strafbescheiden die Hubmanns zu zermürben zu versuchen. Strafen in der Höhe von mehr als € 3.000 kennen wir im Tierschutz überhaupt nicht. Bemerkenswert, dass die BH gegen einen Freilandbetrieb mit so vielen und so hohen Strafen rigoros vorgeht, aber bei echter Tierquälerei einfach zuschaut und nichts unternimmt. Strafen gegen Tierfabriken, die ihre Tiere vernachlässigen, sind lächerlich im Vergleich. Da wird mit zweierlei Maß vorgegangen. Wenn es nach der Bevölkerung geht, sollte es genau umgekehrt sein!“

Pressefotos (Copyright: VGT.at)

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