Greenpeace zu UN-Klimagipfel: Anfang vom Ende der fossilen Energien

Wien/Dubai (OTS) – Die Klimakonferenz in Dubai endet für Greenpeace heute mit einem Hoffnungsschimmer für den Klimaschutz. Die Verhandlungen starteten mit einem erfreulichen, schnellen Beschluss zum Finanztopf für klimabedingte Schäden und Verluste. Nach einem wochenlangen Ringen um den fossilen Ausstieg im Abschlussdokument, bekennt sich die Weltgemeinschaft heute nicht nur zum Ausbau erneuerbarer Energien, sondern auch zum ersten Mal in 30 Jahren zu einem Ende von Kohle, Öl und Gas. Gefährliche Schlupflöcher bleiben im Abschlusstext jedoch bestehen, so wird die Tür für Technologiemärchen wie die Kohlenstoffspeicherung und Atomkraft offen gehalten und klimaschädliches Gas verharmlost. Trotzdem ist klar: Der Beschluss sendet das bitter benötigte Zeichen aus Dubai an die Welt, dass ein lebenswerter Planet innerhalb des 1,5 Grad Limits nur erhalten werden kann, wenn das fossile Zeitalter endlich beendet wird. Jetzt gilt es den Worten, Taten folgen zu lassen. Die nun heimkehrende Klimaministerin Leonore Gewessler muss den fossilen Ausstieg auch in Österreich umsetzen und neue Öl- und Gasprojekte zusammen mit dem Bergbauminister Magnus Brunner per Gesetz absagen.

„Endlich wird der Teufel beim Namen genannt. Die fossile Industrie, die mit ihrem skrupellosen Handeln das Klima zerstört und Menschenleben bedroht, hat ein Ablaufdatum erhalten. Das ist ein wichtiger Schritt nach vorne und ein echter Hoffnungsschimmer am Horizont”, zieht Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich Bilanz. “Besorgniserregend ist jedoch, dass das Abschlussdokument Schlupflöcher enthält, die gefährlichen Scheinlösungen wie der Kohlenstoffspeicherung oder Atomkraft Tür und Tor öffnen. Österreich darf sich davon nicht beirren lassen und muss auch hierzulande Öl- und Gasprojekten eine klare Absage erteilen“, so Duregger weiter. Neben dem fossilen Ausstieg fordert das Abschlussdokument die Staaten auch auf erneuerbare Energien auszubauen, schneller aus der Kohle auszusteigen und die Emissionen im Verkehrssektor zu senken.

Als Folge des Ergebnisses in Dubai muss auch Österreich das Ende der fossilen Energien besiegeln. Den schlimmsten Klimaextremen zum Trotz, setzt man hierzulande auf einen fossilen Expansionskurs und hat erst kürzlich neue Gasbohrungen im oberösterreichischen Molln genehmigt. Greenpeace geht gerichtlich gegen diesen Bescheid vor und appelliert gleichzeitig an die Regierung, den fossilen Gasträumen ein für alle mal einen Riegel vorzuschieben. Ein Gesetz, das neue Öl- und Gasbohrungen verbietet und bestehende Förderung bis 2035, ist dringend notwendig. “Die österreichische Regierung untergräbt zusehends ihre Glaubwürdigkeit auf der globalen Bühne. Für den fossilen Ausstieg zu rennen und gleichzeitig neue Gasprojekte im eigenen Land zu erlauben, passt nicht zusammen. Ein klares Gesetz zum Ende der fossilen Ausbeutung ist nötig”, so Duregger abschließend.

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