GLOBAL 2000 fordert mit Protestaktion vor OMV-Zentrale ein Ende von Gasbohrplänen in Meeresschutzgebiet

Die Umweltorganisation GLOBAL 2000 protestiert heute vor der OMV-Zentrale gegen geplante Gasbohrungen in einem Meeresschutzgebiet in den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo gerade die Klimakonferenz COP28 stattfindet. Freiwillige der Umweltschutzorganisation entrollen ein Banner mit der Aufschrift: „OMV! Finger weg vom Meeresschutzgebiet!“ und zeigen Bilder der vom Aussterben bedrohten Seekühe: „Damit wir die 1,5 °C-Grenze nicht mutwillig sprengen, müssen bereits geplante Öl- und Gasprojekte wieder abgesagt werden. Die OMV hat sich mehrfach zum Pariser Klimaschutzabkommen bekannt. Wir fordern die OMV-Führung um Alfred Stern jetzt auf, die eigenen Klimaschutz-Versprechen ernst zu nehmen und sich aus diesem zerstörerischen Gasprojekt zurückzuziehen“, so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000. „Dieses Projekt ist außerdem nicht nur aus Klimaschutzgründen fatal, sondern gefährdet auch noch vom Aussterben bedrohte Arten, die in dem Gebiet einen Rückzugsort gefunden haben. In Zeiten der Klima- und Biodiversitätskrise darf so ein Projekt nicht durchgeführt werden!“

Die Gasbohrungen sind im Meeresschutzgebiet Marwah geplant, das in der Nähe der jetzt stattfindenden Klimakonferenz liegt. Marwah ist das erste Biosphären-Schutzgebiet der Vereinigten Arabischen Emirate und bietet als größtes Schutzgebiet am persischen Golf Lebensraum für vom Aussterben bedrohte Seekühe, Laichplätze für viele Fischarten und ist ein wichtiger Rückzugsort für Meeresschildkröten. Die OMV ist Teil eines Konsortiums, das genau dort ein Mega-Gasprojekt durchführen will. Bleibt es bei den Plänen, wird laut Angaben der Organisation LINGO, eine Produktion von 42 Mio. m³ Gas und 120.000 Barrel Öl pro Tag erwartet. Pro Jahr würde nur dieses eine Projekt Treibhausgasemissionen von etwa 49 Mio. t CO2 verursachen. Zum Vergleich: Österreich hat Jahresemissionen von etwa 77 Mio. t CO2.

Bereits existierende und geplante Öl, Gas- und Kohleproduktionsvorhaben würden das vorhandene CO2- Budget für die Einhaltung der 1,5 °C Grenze um etwa das 3,5 fache sprengen, wenn sie völlig ausgebeutet werden. Es gibt also viel zu viele, nicht zu wenige fossile Energieprojekte in der Pipeline. „Es braucht jetzt eine Diskussion darüber, welche fossilen Energieprojekte stillgelegt werden und auf keinen Fall neue Pläne für Öl- und Gasbohrungen, schon gar nicht in einem bedeutenden Schutzgebiet. Während die Weltgemeinschaft um Einigungen zu unserem Schutz vor Klimagefahren ringt, werden gleich nebenan zerstörerische Projekte vorangetrieben, die unsere Zukunft massiv gefährden. Die OMV darf sich an dieser Zerstörung nicht länger beteiligen, sondern soll stattdessen den Ausbau erneuerbarer Energien stärker in den Fokus nehmen. Als größter Energiekonzern Österreichs muss die OMV endlich in eine klimafitte Zukunft investieren anstatt weiter die Zerstörung unseres Planeten voranzutreiben!“ fordert Johannes Wahlmüller abschließend.

Fotos der Aktion werden im Laufe des Vormittags hier hochgeladen!

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