PISA-Studie: JG Wien- Ackerl / AKS-Potzmann: Endlich das 19. Jahrhundert verlassen!

Der Vorsitzende der Jungen Generation Wien, Alexander Ackerl, und die Vorsitzende der Aktion Kritischer Schüler_innen Wien (AKS Wien), Lea Potzmann, fordern nach der Veröffentlichung der PISA-Ergebnisse eine umfassende Bildungsreform für Österreich. „Unser Bildungssystem kracht an allen Ecken und Enden. Obwohl die aktuelle wie auch vergangene Bundesregierungen immer wieder lebensverlängernde Maßnahmen ergriffen haben, muss man jetzt der Realität ins Auge sehen: Dieses Bildungssystem ist am Ende und wir brauchen umfassende Reformen.“ 

Der seit langem anhaltende Abwärtstrend sei den ideologischen Scheuklappen geschuldet, die ÖVP und FPÖ aufgrund von Klasseninteressen aufhätten. „Unser Bildungssystem lässt sich in seinen Grundzügen bis zu Maria Theresia zurückverfolgen. Es ist aber jedenfalls Ende des 19. Jahrhundert stehen geblieben und aufgrund des Widerstands der Konservativen konnte es nie zu umfassenden Reformen kommen, wie sie andere Länder verwirklicht haben. Die Ergebnisse stellen unserer Bildungspolitik ein schlechtes Zeugnis aus“, stellt Ackerl fest. 

Potzmann verweist auf die dramatische soziale Kluft, die vom PISA-Test erneut aufgezeigt wurde: „In einem demokratischen Land sollten die Menschen sich aufgrund ihrer Talente selbstständig und frei entfalten können. PISA belegt deutlich, dass viele Kinder und Jugendliche jedoch durch ihre Herkunft, den Bildungsgrad ihrer Eltern oder schlicht aufgrund mangelnder finanzieller Möglichkeiten Nachteile erleiden, die sie nachher kaum mehr aufholen können. Das ist ungerecht!“ 

JG und AKS unterstützen daher den Vorschlag von SPÖ Wien-Landesparteivorsitzenden Bürgermeister Dr. Michael Ludwig, einen Runden Tisch durchzuführen, um tabulos über nötige Reformen zu beraten. Ackerl und Potzmann fordern dabei besonders die Einbindung von Schüler*innen und Pädagog*innen, da diese mit den Problemen des Bildungssektors am besten vertraut seien.

„Gerade die Schüler*innen gehen in der öffentlichen Debatte oft unter. Aus diesem Grund fordern wir nicht nur ihre konsequente Einbindung, sondern auch die Demokratisierung der Schulen im Wege der Direktwahl der Bundesschüler*innenvertretung und die Reform der Schulgemeinschaftsausschüsse. Die Hauptbetroffenen dieser verpeilten Bildungspolitik sind nun mal die Kinder und Jugendlichen selbst. Sie müssen gehört werden!“ 

Ackerl fügt hinzu: „Gemeinsam mit den Schüler*innen sind die Pädagog*innen an vorderster Front mit den Unzulänglichkeiten des Systems konfrontiert. Der österreichweite Personalmangel und die immer weiter steigenden bürokratischen Anforderungen sind nur die Spitze des Eisbergs. Die allermeisten Pädagog*innen sind aus Idealismus in die Bildungsarbeit gegangen, sie verdienen ein System, in dem sie sich wieder jeden Morgen auf die Arbeit freuen!“ 

„Wien tut enorm viel, wie Michael Ludwig bereits aufgezählt hat. Aber ein Bundesland kann letztlich auch nur versuchen, das morsche Gerüst unseres Bildungswesens zu stabilisieren und irgendwie zu ergänzen. Darum fordert die Sozialdemokratie neben zahlreichen Detailreformen seit hundert Jahren den großen Wurf: Die gemeinsame Schule der 6- bis 14-Jährigen. Der Vergleich mit anderen Ländern zeigt dabei, dass vor allem sozial benachteiligte Kinder wesentlich bessere Bildungserfolge schaffen und die Ungleichheit in der Gesellschaft abnimmt. Das muss auch unser Ziel in Österreich sein!“, so Ackerl und Potzmann abschließend. (Schluss)

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