PISA-Studie: Lernerfolge von Österreichs Schüler:innen stagnieren

„Das Abschneiden bei PISA 2022 muss als Auftrag verstanden werden, denn der Trendverlauf liefert ernüchternde Resultate“, sagt Mariana Kühnel, stv. Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Sie sieht darin ein klares Signal, die seitens der Wirtschaft im Sommer angestoßene Bildungsagenda nun konsequent umzusetzen: „Die Kluft in den Ergebnissen der Schülerinnen und Schüler wird größer statt kleiner. Deshalb gilt es so früh wie möglich anzusetzen, um bestmögliche Voraussetzungen für alle Kinder zu schaffen. Jeder in die Elementarpädagogik investierte Euro bringt langfristig den volkswirtschaftlich achtfachen Nutzen“, plädiert Kühnel für einen effizienteren Mitteleinsatz.

Im Schulbereich würden Leistungsdefizite derzeit vielfach mitgeschleppt und auf die nächstfolgende Stufe abgeladen. „Deshalb fordern wir die Umsetzung einer echten Bildungspflicht anstelle der Schulpflicht: Am Ende der Schullaufbahn muss jeder junge Mensch über die nötigen Grundkulturtechniken für einen erfolgreichen Berufseinstieg verfügen – Lesen, Schreiben, Rechnen, Englisch. Dazu braucht es individuelle Fördermaßnahmen, die schon während der Schulzeit ansetzen. 16 Prozent aller Schüler:innen zählen in allen drei Testgebieten zur Risikogruppe. Hier handelt es sich nicht nur um persönliche Bildungslücken, sondern um nachteilige Ergebnisse, die die eigene Karriere und in der Gesamtheit den heimischen Wirtschaftsstandort schwächen.“

Als Spitzenreiter erwiesen sich in PISA einmal mehr Singapur und nordische europäische Staaten wie Estland oder Finnland. „Diese Länder machen vieles richtig. Dazu zählen insbesondere eine Aufwertung des Lehrerberufes mit mehr Sozialprestige und attraktiven Karrieremöglichkeiten. Diese Länder zählen auch zu den Vorreitern, wenn es um den Einsatz der Digitalisierung in der Aus- und Weiterbildung geht“, so Kühnel abschließend. (PWK448/HSP)

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