„Fermenting Futures“ im Nobelpreismuseum zwischen Mode und Tod

Das Nobelpreismuseum in Stockholm präsentiert noch bis Anfang Jänner 2024 die Ausstellung „Fungi – in Art and Science“, die in die faszinierende Welt der Pilze eintaucht und zeigt, welch tiefgreifenden Einfluss diese auf die menschliche Gesellschaft haben. Die renommierten Künstler Anna Dumitriu und Alex May tragen zu dieser Ausstellung mit drei nachdenklich stimmenden BioArt-Werken „Fermenting Futures“, „The BioArchaeology of Yeast“ und allen voran "Culture" bei, welche aus der vom Austrian Centre of Industrial Biotechnology (acib) finanzierten und unterstützten Ausstellungsreihe „Fermenting Futures Series“ stammen. Die international erfolgreiche Ausstellungsreihe war u.a. im Künstlerhaus Wien zu sehen. 

„Das Werk Culture lädt als zentraler Teil unserer Ausstellung „Fermenting Futures“ die Besucher dazu ein, über die große Bedeutung von Hefe nachzudenken aufgrund ihre Fähigkeit, Zucker zu fermentieren“, erklärt die Bioart-Künstlerin Anna Dumitriu, die sich über die Teilnahme an dieser Gruppenausstellung freut: "Es ist wunderbar, Teil dieser fantastischen Ausstellung im Nobelpreismuseum zu sein, die sich mit allen Aspekten von Pilzen beschäftigt. Unsere Arbeit 'Culture' erforscht, wie Hefe die menschliche Gesellschaft bereits seit ihren Anfängen beeinflusst hat. Sie zwischen einem Balenciaga-Mantel aus Myzel und einem Pilzbestattungsanzug von Jae Rhim Lee platziert zu sehen, ist perfekt. Kultur zwischen Mode und Tod!"

Kunst trifft Biotechnologie

Im Rahmen von Fermenting Futures arbeiteten die Künstler:Innen in enger wissenschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Institut für Mikrobiologie und Mikrobielle Biotechnologie der Universität für Bodenkultur Wien unter der Leitung von Institutsvorstand und acib-Forscher Diethard Mattanovich zusammen. Die Arbeitsgruppe von Diethard Mattanovich stellte den Künstlern in einer „Artist in Residence“ ihre wissenschaftliche Expertise innerhalb der synthetischen Biologie zur Vefügung. Mattanovich und sein Team rekonstruierten die Genome verschiedener Hefearten und versuchten, die Evolution von Hefe im Labor nachzubilden, um besser verstehen zu lernen, wie sich die Fermentation von Hefe über Jahrtausende entwickelt hat. Dieses Wissen nutzen die Wiener Wissenschaftler, um diese Mikroorganismen für verschiedene industrielle Anwendungen zu optimieren, etwa zur Herstellung von Biotreibstoff, Biopolymeren, Futtermitteln oder speziellen Chemikalien. „Kunst und Wissenschaft haben viel gemeinsam: Kreativität und Neugier, das Unbekannte zu erforschen. Die Zusammenarbeit mit Künstlern erweitert unseren Blick auf unsere Forschung im gesellschaftlichen Kontext und fordert uns heraus, methodisch über unsere Grenzen zu gehen. Es ist faszinierend, wie Anna Dumitriu und Alex May unsere Forschung an Technologien zur nachhaltigen Produktion von Chemikalien vielschichtig in skulpturale Sprache umsetzen“, erklärt Mattanovich.

Pilze als Helfer gegen den Klimawandel

Vielschichtig ist auch die Gruppenausstellung „Fungi – in Art and Science“ im Nobelpreismuseum. Sie bietet eine umfassende Erforschung von Pilzen aus verschiedenen Perspektiven und weist damit laut Alex May zahlreiche Parallelen zum Werk von „Fermenting Futures“ auf. May betont insbesondere die potenziellen Vorteile der Hefe-Biotechnologie bei der Eindämmung des Klimawandels oder der Herstellung biologisch abbaubarer Materialien. „Es ist wichtig, das Bewusstsein für diese Forschung zu schärfen und dem Publikum über die Kunst die zukünftigen Möglichkeiten der Hefebiotechnologie zu vermitteln – und Lösungsansätze gegen zentrale Herausforderungen unserer Zeit wie den Klimawandel oder Umweltverschmutzung aufzuzeigen“, so May. 

Weitere Informationen zu den Beiträgen von Anna Dumitriu und Alex May, Ausstellung des Nobelpreis-Museums oder zur neuen Einzelausstellung von Anna Dumitriu mit einem kollaborativen Werk namens „Wood Spirit – Amber Acid“ sind unter https://nobelprizemuseum.se/en/fungi-in-art-and-science/ und https://www.oundleschool.org.uk/bioart-with-anna-dumitriu/ zu finden.

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