Feministische Außenpolitik ist eine Friedenspolitik, die auf Menschenrechten basiert und die menschliche Sicherheit in den Fokus stellt. „Die Krisen der letzten Jahre, die internationalen politischen Spannungen und die neuen Kriegsgeschehnisse in Europa, Afrika und ganz aktuell auch im Nahen Osten machen einen Perspektivenwechsel in der Außenpolitik notwendig. Ich denke, die feministische Außenpolitik ist daher gerade heute eine sinnvolle Herangehensweise und erlaubt relevante Impulse zur nachhaltigen Lösung und Prävention von Konflikten“, so die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures in ihren Eröffnungsworten, die gestern zu einer Podiumsdiskussion zum Thema Feministische Außenpolitik ins Parlament einlud.
Die ehemalige schwedische Außenministerin Ann Linde betonte: „Ein feministischer Blick auf die Außenpolitik verändert die Sicht auf die Welt.“ Schweden hat bereits 2014 eine feministische Außenpolitik eingeführt. Es folgten zahlreiche Staaten, darunter 2023 auch Deutschland.
Neben Linde nahmen am vom VIDC organisierten Panel die Mitbegründerin und Co-CEO des Centre for Feminist Foreign Policy Kristina Lunz und Prof. Toni Haastrup, Chair of Global Politics an der University of Manchester, teil.
Lunz unterstrich die Potentiale feministischer Außenpolitik für eine aktive Friedenspolitik:
„Feministische Außenpolitik ist der Versuch, basierend auf dem reichen Erbe feministischen Denkens, Handelns und Praktizierens von Jahrzehnten und Jahrhunderten, eine nachhaltige neue Ordnung zu entwickeln, so dass ein langfristiger stabiler Frieden möglich ist. Ohne Feminismus kann es keinen nachhaltigen Frieden geben.“
„Um wirklich eine positive Änderung in den Außenbeziehungen der Staaten erzielen zu können, müssen globale Machthierarchien hinterfragt und transformiert werden. Es braucht politischen Willen und die Bereitschaft, unbequem zu sein“, so Haastrup.
Auch die Direktorin des VIDC Sybille Straubinger betonte die Möglichkeiten: „Gerade für ein neutrales Land wie Österreich könnte eine feministische Außenpolitik dazu betragen, eine positive und friedenstiftende Rolle in der internationalen Gemeinschaft zu spielen.“ In diesem Sinne eröffnet das VIDC mit dieser Podiumsdiskussion die Debatte zur feministischen Außenpolitik in Österreich, die mit einem Podcast ergänzt und einer Workshopreihe fortgesetzt wird.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. VIDC - Wiener Institut