Alles ist teurer geworden. Ein „Klar, dass bekommst du mal“ oder „Lass uns bummeln, was essen gehen“ ist im Zuge der Teuerung für viele Familien nicht mehr drin. Manche Diskussion rund um Geld ist für viele Eltern eine große Herausforderung. Denn neben weiter ansteigenden Lebenskosten und der bevorstehenden Weihnachtszeit voller Erwartungen und Wünsche, sehen sich viele Eltern auch mit der Frage konfrontiert: Wie vermittle ich meinem Kind derzeitige Geldknappheit und die Tatsache, dass wir uns manche Dinge nicht mehr leisten können? Wie mache ich das, ohne existenzielle Ängste zu schüren?
Kinder können die Wahrheit gut vertragen, meint Marianne Römer, pädagogische Leiterin zweier Wohngruppen bei SOS-Kinderdorf: "Selbstverständlich gibt es in der Wortwahl große Unterschiede zwischen einem 3jährigen Kind und einem 14jährigen Teenie, dennoch ist die Wahrheit unseren Kindern zumutbar. Meiner Meinung nach stehen wir unseren Kindern gegenüber in der Verantwortung, sie auf die Herausforderungen und Hürden dieser Zeit vorzubereiten. Dies betrifft auch den verantwortungsbewussten Umgang mit dem Haushaltsbudget. Ohne existenzielle Sorgen zu nähren, kann Kindern erklärt werden, wie verschiedene politische Wandlungen und Veränderungen im Familienhaushalt dazu führen können, dass auf das Familienbudget geachtet werden muss und weniger Geld zu Verfügung steht."
Zudem rät die Expertin, mit Kindern schon früh den Umgang mit Geld zu üben, damit diese ein Gefühl für dessen Wert bekommen. Apropos Werte: Gerade in einer Konsumgesellschaft, in der wir nun einmal leben, sei es besonders wichtig, dem Nachwuchs eine gewisse Wertehaltung zu vermitteln, so Römer: "Die Frage, die sich alle Eltern stellen müssen: Was möchte ich diesbezüglich meinem Kind für Werte für das spätere Leben als Erwachsener mitgeben? Es sei dahingestellt, wieviel Geld die heranwachsende Generation in Zukunft zur Verfügung haben wird bzw. was man sich dafür leisten kann oder will. Die Frage ist doch: Was ist wirklich wichtig zum Glücklichsein? Welche Bedürfnisse muss man stillen, welche können aufgeschoben werden?"
Die kompletten SOS-Familientipps zum Thema Teuerung finden sich hier.
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