SP-Hanke/Gaál/Costa: Frauen haben ein Recht auf ein gewaltfreies Leben

„Wir verbünden uns gegen Gewalt an Frauen!" Anlässlich der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen starteten die Wiener SPÖ-Frauen eine Kampagne mit einer Auftaktaktion auf der Mariahilfer Straße.

Hanke: „Gewalt gegen Frauen ist ein gesellschaftliches Problem, das wir ändern müssen!"

Marina Hanke, Vorsitzende der Wiener SPÖ Frauen, betont: „Gewalt gegen Frauen ist ein gesellschaftliches Problem. Es ist Ergebnis eines Systems, das Frauen benachteiligt und Frauen dazu zwingt, in Abhängigkeit zu leben." Sara Costa, Wiener SPÖ-Frauensekretärin fügt hinzu: „In unserer Gesellschaft müssen Frauen, die aus diesem System ausbrechen wollen, viel zu oft mit Kontrolle, Beschimpfungen und Gewalt rechnen. Wir sehen ständig, wie aggressiv auf Frauen reagiert wird, die sich gegen dieses System stellen, die nein sagen, die von ihren Erlebnissen erzählen. Sie werden schnell als Lügnerinnen und Rufschädigerinnen verurteilt. Dem mutmaßlichen Täter wird schon eher ein Vertrauensvorschuss gewährt. Oft wird Frauen auch noch die Verantwortung zugeschoben mit Aussagen wie ‘Was hat sie anderes erwartet?'."

Hanke verweist auf die Normalisierung von Gewalt und gesellschaftliche Erwartungen: „Die Normalisierung von Gewalt fängt schon früh an. Einerseits wird so getan, als ob Gleichstellung schon erreicht sei. Andererseits wird Männern oft vermittelt, dass sie stark sein und die Kontrolle behalten müssen." Hanke betont jedoch: „Das alles ist keine Entschuldigung für Gewalt. Täter sind keine Opfer. Gewalt dient dazu, Macht und Kontrolle zu erhalten. Eine gute Beziehung kann nur entstehen, wenn diejenigen, die Gewalt ausüben, aktiv an alternativen Wegen im Umgang mit Aggression und Ohnmacht arbeiten. Zentral ist daher eine flächendeckende, langfristige und opferschutzorientierte Täterarbeit sowie der Ausbau der Präventionsarbeit. Wir sehen es als absolut notwendig, die Gesellschaft von überholten Männlichkeitsnormen zu lösen, um eine sicherere und gleichberechtigte Welt für alle zu schaffen."

Kampagnenstart mit Auftaktaktion auf der Mariahilferstraße

Costa setzt fort: „Darauf wollen wir in unserer Kampagne aufmerksam machen. Gewalt wird im öffentlichen Diskurs sehr oft unsichtbar gemacht, bagatellisiert und normalisiert, während das System dahinter verleugnet wird. Das spiegelt sich dann in Aussagen wider, mit denen Frauen jeden Tag konfrontiert sind. Daher haben wir genau diesen Aussagen bei unserer Auftaktaktion zur Kampagne den Kampf angesagt."

Hanke: „Bundesregierung muss Gewaltschutz endlich ernst nehmen!"

Marina Hanke macht auf die Defizite im österreichischen Gewaltschutz aufmerksam: „Mittel für Beratungseinrichtungen, Anlaufstellen und Gewaltschutzorganisationen fehlen. Dass nur in Wien ausreichend Frauenhausplätze zur Verfügung gestellt werden, ist eine Schande und brandgefährlich. Die Bundesregierung muss mehr Mittel in die Hand nehmen und vorhandene gezielt für konkrete Maßnahmen einsetzen."

„Im Vorfeld der Kampagne haben wir uns daher auch bereits mit Vertreter*innen und Aktivist*innen von verschiedenen Seiten zusammengesetzt und ausgetauscht, wie etwa bei unserer gemeinsamen Netzwerkveranstaltung zu #metoo am vergangenen Dienstag. Während und natürlich auch nach der Kampagne ist uns vor allem die solidarische Vernetzung mit Frauen zum Thema extrem wichtig", so Sara Costa.

Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál ergänzt: "In Wien haben Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen höchste Priorität. Wir haben 2022 ein fünftes Frauenhaus eröffnet und bauen das Wiener Gewaltschutznetz weiter aus." Sie fährt fort: „Mit dem Gewaltschutzpaket und zuletzt der Eröffnung eines Frauenhauses für junge Frauen und Mädchen sowie mit einem breiten Spektrum an Beratungs- und Schutzangeboten wollen wir Frauen Wege in ein gewaltfreies Leben ermöglichen."

Sara Costa konkretisiert die Forderungen der Wiener SPÖ Frauen: "Neben einem nationalen Gewaltschutzplan müssen endlich die Gewaltschutzambulanzen eingerichtet werden und Hochriskiko-Fallkonferenzen eingerichtet werden. Außerdem braucht es mehr geschultes Personal bei Polizei und in der Justiz sowie verpflichtende Schulungen zur Sensibilisierung des Personals, um einen sensiblen und reflektierten Umgang mit dem Thema sicherzustellen."

Fotos zur Auftaktaktion gibt es unter https://flic.kr/s/aHBqjB4kVw. (Schluss)

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