FCG/GPA Zeisel: heute sind es schon 26 und morgen…?

Die Gewalt nimmt zu. Bis heute sind in diesem Jahr bereits 26 Frauen ermordet worden. In Österreich ist jede dritte Frau von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen. Mehr als jede vierte Frau musste eine Form von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz erfahren. Die Statistik des Grauens kann endlos fortgeführt werden. Diese Daten werden von den Autonomen Österreichischen Frauenhäusern und der Gleichbehandlungsanwaltschaft erhoben. Von staatlicher Seite gibt es keine kontinuierliche und koordinierte Datenerhebung sowie Evaluierung zu Gewaltdaten in Österreich. „Ich finde es verantwortungslos, die Datenerhebung von Gewalttaten und Femiziden nur den NGOs zu überlassen“, so Karin Zeisel, Bundesfrauenvorsitzende der Fraktion Christlicher Gewerkschafter:innen in der Gewerkschaft GPA. „Die Politik hat die finanziellen und personellen Ressourcen und nützt sie nicht“, ist Zeisel überzeugt. Die FCG/GPA fordert eine systematische Aufzeichnung der Gewalt an Frauen von Seiten der politisch Verantwortlichen.

Jede einzelne Frau muss geschützt werden und sich geschützt fühlen

Was fehlt, ist eine österreichweite Strategie. „Der letzte bundesweite Aktionsplan ist aus den Jahren 2014-2016“, so Karin Zeisel. Der Fokus lag dabei auf der effizienteren und damit besseren Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. Die Betroffenen sollten  stärker geschützt werden. „Komisch, mir ist nicht bekannt, dass diese Ziele erfüllt wurden und es keinen Aktionsplan mehr benötigt“, wundert sich Zeisel. Im Zuge des Aktionszeitraumes „16 Tage gegen Gewalt“ pocht sie auf eine Wiederaufnahme der Gesamtstrategie, um dem Thema politisch mehr Gewicht zu geben. „Es stimmt, die Mittel wurden erhöht, erste Schritte wurden unternommen. Sieht man sich die dennoch steigenden Gewaltzahlen an, braucht es viel mehr“, so Zeisel.

„Um Frauen und Kinder besser vor Gewalt zu schützen, bedarf es laut Empfehlung des Europarat-Expert:innenkomitees einer umfangreichen und langfristig angelegten Gesamtstrategie, welche alle Formen der Gewalt gegen Frauen und Kinder miteinbezieht“, so Wolfgang Pischinger, Vorsitzender der FCG in der Gewerkschaft GPA.

Es soll ein Maßnahmenkatalog in den Bereichen Prävention, Opferschutz und Strafverfolgung für alle Formen von Gewalt erstellt werden. Daher die Forderung der FCG/GPA: „Es braucht eine koordinierte Datensammlung von Seiten der politisch Verantwortlichen sowie die Wiedererstellung eines umfassenden und strategischen Nationalen Aktionsplans. Jede einzelne Frau muss geschützt werden und sich geschützt fühlen“, so Zeisel und Pischinger abschließend.

 

 

 

 

 

 

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