Der 25. November wurde als Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen gewählt, um an die Ermordung der Mirabal-Schwestern in der Dominikanischen Republik im Jahr 1960 zu erinnern. Als "Die Schmetterlinge" (Las Mariposas) bekannt, kämpften Patria, María Teresa und Minerva gegen die von den USA unterstützte Diktatur von Rafael Leónidas Trujillo in der Dominikanischen Republik von 1930 bis 1961. Nach ihrer Ermordung (sie wurden zu Tode geprügelt) sorgte ihre Schwester Dédé Mirabal dafür, dass ihre Schwestern nicht vergessen wurden. "63 Jahre nach diesem frauenverachtenden Verbrechen Gedenken wir noch immer der Mirabal-Schwestern, aber auch der unzähligen ermordeten Frauen, die Männergewalt zum Opfer gefallen sind. In Österreich haben nur im Jahr 2023 bereits 28 Morde an Frauen, davon 26 Femizide, stattgefunden", erklärt Petra Bayr, Bereichssprecherin für Außenpolitik und globale Entwicklung des SPÖ-Parlamentsklubs. "Diese Gewaltverbrechen sind keine isolierten Tragödien, sondern ein alarmierendes Zeugnis für die Fortdauer veralteter Geschlechterrollen. Die Ursachen dieser Taten liegen nicht in einem vermeintlichen Migrationshintergrund oder einer psychischen Störung der Täter, wie oft medial dargestellt. Vielmehr spiegeln sie tief verwurzelte patriarchale Muster und die drängende Notwendigkeit einer umfassenden Gleichstellung von Frauen in unserer Gesellschaft wider", betont Bayr anlässlich des Gedenktages. ****
"In Italien gab es nach dem jüngsten Femizid an einer 22-jährigen Römerin einen Aufschrei durch die gesamte Gesellschaft und in der Politik. Mit roten Tüchern bringen die Menschen ihr Mitgefühl und den Protest zum Ausdruck. In Österreich vermissen wir diese Entrüstung. In den Medien lesen wir von Beziehungsdrama, Eifersuchtsmord oder erweitertem Suizid. Damit werden die Gewalt der Männer an Frauen verharmlost und teilweise sogar eine Täter-Opfer-Umkehr betrieben", so Bayr, die die Bundesregierung auffordert, endlich zu handeln. "Wir werden nicht müde, die fehlende Strategie für einen umfassenden Gewaltschutz, einen nationalen Aktionsplan und die Umsetzung der Istanbul-Konvention des Europarats einzufordern. Aktuell erfährt die Bekämpfung von Gewalt an Frauen lediglich oberflächliche Maßnahmen und viele wichtige Anlaufstellen erhalten keine langfristige Finanzierung. Es ist an der Zeit, gemeinsam strategische und nachhaltige Schritte zu setzen.“
Im Rahmen des diesjährigen Tages gegen Gewalt an Frauen startet Bayr in ihrer Funktion als neugewählte Vorsitzende der Frauenarbeitsgruppe ihrer Fraktion in der Parlamentarischen Versammlung des Europarats eine virtuelle Kampagne. "Während der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen werden Fraktionsmitglieder täglich unter #StopViolence Botschaften auf den sozialen Medien veröffentlichen. Im Kampf gegen Gewalt an Frauen sind wir nicht nur Zuschauer*innen – wir arrangieren Meetings, teilen Geschichten und lernen voneinander. Mit vereinten Kräften erinnern wir an die Tapferkeit der Mirabal-Schwestern. Denn Gewalt gegen Frauen ist und bleibt eine Schande für jede Gesellschaft", erklärt Bayr und lädt alle Europäerinnen und Europäer ein, sich aktiv an der virtuellen Kampagne für ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen zu beteiligen. (Schluss) bj
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