Anlässlich der weltweiten Aktionstage "16 Tage gegen Gewalt an Frauen*" hat am Freitag, den 24.11.2023, Bezirksvorsteherin Saya Ahmad das Straßenschild des neu benannten „Ni-Una-Menos-Platz“ am Alsergrund enthüllt. Es handelt sich dabei um die erste Platzbenennung in Wien, die sich dem Thema Femizide widmet. “Ni Una Menos“ bedeutet übersetzt aus dem Spanischen: "Nicht eine weniger". Die Platzbenennung erfolgt in Anlehnung an die lateinamerikanische feministische Bewegung ab 2015 und soll ein Zeichen gegen Femizide und jede Art von Gewalt gegen Frauen* sein.
Sie fußt auf einem Antrag der ursprünglich auf eine Petition von „Ni Una Menos Austria“ zurückgeht. Dieser wurde einstimmig von der Bezirksvertretung Alsergrund angenommen.
Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler: Die Gefahr toxischer Männlichkeit erkennen und ihr entschieden begegnen
„Wenn wir einen Platz benennen, so schreiben wir damit etwas in die Wiener Stadtgeschichte ein: Heute ist es eine Mahnung für ein ‚nie wieder‘, für ‚ni una menos‘, für ‚Keine einzige weniger!‘ 26 Femizide allein in diesem Jahr, fordern uns alle zum dringenden Handeln auf“, heißt es in dem von Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler übermittelten Statement. „Es gilt, die Gefahr zu erkennen, die von toxischer Männlichkeit und dem Wiedererstarken traditioneller Rollenbilder überall auf der Welt ausgeht und diesen Rückschritten entschieden zu begegnen – mit Präventionsarbeit und Anlaufstellen für Frauen. Es gilt, hinzuschauen und die Stimme zu erheben, wenn wir erleben, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts psychischer und physischer Gewalt ausgesetzt sind, denn in Österreich hat jede Frau ein Recht auf ein selbstbestimmtes und sicheres Leben“, mahnt die Stadträtin, die der feierlichen Platzbenennung krankheitsbedingt fern bleiben musste.
Bezirksvorsteherin Alsergrund Saya Ahmad: Notwendigkeit, Thema im öffentlichen Raum sichtbar zu machen
Bezirksvorsteherin Ahmad unterstreicht: „Dieses Jahr gab es in Österreich bereits 26 Femizide. Frauenrechte sind Menschenrechte. In einer Demokratie ist es daher eine absolute Notwendigkeit, diese Thematik im öffentlichen Raum sichtbar zu machen. Was mir besonders wichtig ist zu betonen: Am Alsergrund setzen wir uns als Menschenrechtsbezirk überfraktionell dafür ein, Gewalt gegen Frauen* zu bekämpfen.“
Ein ganzes Areal gegen Femizide
Der Ni-Una-Menos Platz liegt gegenüber jener ehemaligen Trafik in der Nußdorfer Straße 4, in der eine Alsergrunder Trafikantin von ihrem Ex-Partner ermordet wurde. Diese Trafik wird nun zum feministischen Kunstraum "Frau* schafft Raum" umgestaltet, in dem sich Künstlerinnen* ab 7.Dezember mit dem Thema Femizid und Gewalt gegen Frauen* auseinandersetzen werden. Im Menschenrechtsbezirk Alsergrund entsteht somit ein ganzes Areal, das sowohl dem Empowerment und der Solidarität, als auch der Prävention und dem Gedenken an alle Femizide gewidmet ist.
Weitere Rednerinnen der Platzbenennung waren: Natalia Hurst der Initiative „Ni Una Menos Austria“, Bezirksrätin Momo Kreutz von „Damma wos“ und stellvertretend für Bezirksrätin Neslihan Turan-Berger die Bezirksvorsteherin-Stellvertreterin Josefa Molitor-Ruckenbauer von den „Grünen Alsergrund“.
Fotomaterial: presse.wien.gv.at/Bilder
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