SPÖ-Sidl: EU-Kommission begeht schweren Fehler mit Glyphosat-Zulassung

Heute hat der Berufungsausschuss der EU-Staaten erneut keine qualifizierte Mehrheit für die Zulassung von Glyphosat erzielt. Somit liegt die Entscheidung jetzt bei der EU-Kommission, die den Vorschlag zur Verlängerung bis 15. Dezember verabschieden wird. SPÖ-EU-Abgeordneter Günther Sidl ist gegen eine weitere Zulassung des Unkrautvernichters: „Die Mitgliedstaaten haben heute den Freistoß für die EU-Kommission vorgelegt, Glyphosat für weitere zehn Jahre auf unseren Äckern in der EU zuzulassen. Das ist ein schwerer Fehler und für mich ein alarmierendes Signal. Die weitere Zulassung von Glyphosat widerspricht all den Zielen, die wir im Rahmen der ,Farm to Fork‘-Strategie sowie der Biodiversitäts-Strategie und dem Pestizid-Reduzierungsziel festgelegt haben. Somit ist die heutige Nicht-Entscheidung ein massiver Rückschritt für unsere Umwelt- und Gesundheitspolitik auf EU-Ebene im Allgemeinen. Den Schaden tragen dabei Mensch, Tier und unsere Umwelt.“ ****

„Wir wissen längst, dass alles, was auf unseren Äckern verstreut wird, letztendlich auf unseren Tellern landet und langfristige gesundheitliche Schäden hervorrufen kann. Ganze 20 Prozent der Krebserkrankungen in Europa werden durch Umweltgifte hervorgerufen. Eine kürzlich veröffentlichte Studie verweist wieder auf einen direkten Zusammenhang zwischen Leukämie und Glyphosat, was sich nicht mit der Bewertung der EFSA deckt, dass keine ,kritischen Problembereiche' mit Glyphosat in Verbindung stehen. Statt aber Ressourcen in die Forschung von umweltschonenden Alternativen zu stecken, werden die Interessen der Umweltgift-Hersteller bedient und sämtliche Bedenken außen vor gelassen. Eine schwache Leistung der EU-Kommission, die sich den Umweltschutz so groß auf die EU-Flagge geschrieben hat“, so Sidl.

Auch von den konservativen Kräften ist Sidl enttäuscht, die einen Einspruch verhindert haben: „Ich habe ich mich mit aller Kraft gegen eine weitere Zulassung von Glyphosat eingesetzt, aber leider konnten wir nicht die notwendigen Mehrheiten erreichen.“ (Schluss) bj 

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