Die Fotos aus Schweinefabriken mit Vollspaltenboden, die vom VGT regelmäßig verbreitet werden, entsetzen die Bevölkerung. Keine Lebensqualität für die Tiere, 92 % haben schmerzhaft entzündete Gelenke, die Luft ist unerträglich und aus den Güllebecken, die erbärmlich stinken, entweicht Methan, das die Atmosphäre zerstört. Mitten drin der Pionierbetrieb Hubmann. Auch die Familie Hubmann hat einen Vollspaltenboden-Schweinebetrieb, hat aber nach einer Alternative gesucht und diese auch gefunden: die Wechselweidehaltung mit Zelt. Die Hubmann-Schweine haben Sonnenlicht, frische Luft, eine Suhle, grüne Pflanzennahrung, Baumstämme als Beschäftigungsmaterial und tiefe Stroheinstreu zum Wühlen. Der Kot und Urin der Schweine wird getrennt und die Stroheinstreu mit Pilzen und Mineralien versetzt. Nach 4 Monaten wechselt das Gehege auf eine andere Weide und der Kot wird mit dem Stroh kompostiert. 6 Wochen später wird daraus ein wohlriechender Humus, der Kohlenstoff bindet.
Preisfrage: welchen Betrieb will die BH räumen? Den mit Lebensqualität für die Schweine, der Kohlenstoff bindet und die Natur nicht belastet? Oder den, in dem die Schweine extrem leiden, der Methan in die Atmosphäre bläst und die Natur zerstört? Man kann es kaum glauben: der Vollspaltenbetrieb darf bleiben, die Wechselweidehaltung wird verboten! Begründung: der Boden könnte mit Nitrat belastet werden. Dafür sprechen keine Fakten, dagegen zwei Gutachten, die Hubmanns erstellen ließen und keine Nitratbelastung des Bodens nachweisen.
Gegen diese Behördenwillkür hat der VGT heute vor der zuständigen BH in St. Pölten protestiert. Der Hubmann Schweinebetrieb ist die größte Hoffnung für den Tierschutz in der Schweinebranche. Ein konventioneller Betrieb, der extrem viel mehr Lebensqualität bietet und keine Investition braucht. Wer das Hubmann-System übernimmt, braucht sich nicht bei Raiffeisen verschulden. Das wäre ein Modell, auf das die gesamte konventionelle Schweinebranche umsteigen könnte. Aber dieser Pionierbetrieb soll abgedreht werden!
VGT-Obmann DDr. Martin Balluch hat den Hubmann Betrieb schon mehrmals besucht und steht heute persönlich vor der BH: "Die Verordnung zur Haltung der Schweine schreibt einen physisch angenehmen Boden vor. Was sagt die BH dazu? Ist der Vollspaltenboden physisch angenehm? Oder nicht vielmehr die tiefe Stroheinstreu bei Hubmanns? Das Tierschutzgesetz schreibt eine Bodenbeschaffenheit vor, die den Bedürfnissen der Tiere entspricht. Trifft das auf den Vollspaltenboden zu, oder eher auf die Stroheinstreu bei Hubmanns? Die BH hätte die Pflicht, wenn sie gesetzeskonform handelt, die Vollspaltenbetriebe zu schließen und Hubmann eine Genehmigung zu erteilen. Der Betrieb Hubmann ist der einzige in der Umgebung hier, der sich an das Tierschutzgesetz und seine Verordnungen hält. Die angedrohte Räumung von Hubmanns ist reine Behördenwillkür. Die Schweineindustrie will aber keine simple und billige Alternative zum Vollspaltenboden vorgezeigt bekommen. Deshalb muss Hubmann weg. Darum geht es wirklich!
Pressefotos (Copyright: VGT.at)
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