Schmuckenschlager: Eingriff in bäuerliches Eigentum gefährdet Versorgung

Die Bewahrung der Selbstversorgung in unserem Land ist ein ständiger Balanceakt zwischen wachsenden Herausforderungen und immer mehr Einschränkungen. "Wenn wir die Versorgung in unserem Land absichern wollen, muss der Fokus auf die Sicherung der Produktion gelegt werden. Dazu ist ein entsprechend bestückter Werkzeugkoffer notwendig, der das land- und forstwirtschaftliche Arbeiten und damit die Erzeugung regionaler Lebensmittel ermöglicht", erklärt Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich. Ein Eingriff in die Eigentumsrechte, wie in einer erst kürzlich angestoßenen Diskussion gefordert wird, sei der absolut falsche Weg.

Viele Faktoren beeinflussen die Versorgungssicherheit, darunter politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, Umweltauflagen, die Nachfrage der Konsument:innen, die öffentliche Beschaffung und – der wichtigste Faktor – die Absicherung der Produktion. Denn nur, wenn produziert werden kann, kann die Versorgung mit leistbaren, qualitativ hochwertigen Lebensmitteln und nachhaltigen Rohstoffen sichergestellt werden. Dafür bedarf es eines Werkzeugkoffers mit verschiedenen Rahmenbedingungen und Maßnahmen. Ein wichtiger Teil davon sind praxistaugliche Lösungen im Hinblick auf den notwendigen Pflanzenschutz.

Sichere Versorgung braucht gesunde Pflanzen

Gut wirkende Mittel sind seit einigen Jahren nicht mehr auf dem Markt, wir stoßen an die Grenzen des Machbaren. Dass dadurch die Versorgungssicherheit gefährdet wird, wird uns bereits bei Zuckerrübe, Erdäpfel oder Kürbis deutlich vor Augen geführt. Hier wurde es aufgrund fehlender Werkzeuge enorm erschwert, die Kulturen gesund und in vermarktbarer Qualität bis zur Ernte zu bringen. Und die Lage spitzt sich weiter zu – unter anderem aufgrund des vorliegenden SUR-Verordnungsentwurfs, der erschreckenderweise erst kürzlich von der Mehrheit der Mitglieder des EU-Umweltausschusses im Europäischen Parlament befürwortet wurde. "Das gefährdet die Produktions- und Versorgungssicherheit in der ganzen Europäischen Union", so Schmuckenschlager.

Neue Schaderreger auf dem Vormarsch

Zudem bereiten durch den Klimawandel mit heißen Sommern und milden Wintern immer mehr gebietsfremde Schadinsekten den bäuerlichen Betrieben hierzulande Probleme, wodurch sich die Lage weiter zuspitzt. Im Vorjahr häuften sich insbesondere Meldungen über die Grüne Reiswanze, die bei Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst oftmals massive Schäden verursacht.

Bäuerliches Eigentum schützen

Darüber hinaus geht es darum, Eigentum zu sichern. Denn die Nutzung von Grund und Boden auf Basis bäuerlichen Eigentums sind die Grundlage für land- und forstwirtschaftliches Arbeiten und die einzige Garantie dafür, dass die Betriebe die Lebensmittelversorgung in unserem Land nachhaltig über Generationen gewährleisten können. Schmuckenschlager betont: "Ohne die Verbundenheit unserer Bäuerinnen und Bauern mit ihrem anvertrauten Grund und Boden wäre die Bewirtschaftung unserer Heimat durch Familienbetriebe nicht mehr gegeben. Dieses elementare Kapital wird von Generation zu Generation verantwortungsvoll weitergegeben. Der Schutz dieses bäuerlichen Eigentums ist eine gesellschaftliche Notwendigkeit." Damit das so bleibt, ist es notwendig, dass alle Bevölkerungsgruppen Respekt vor unseren bäuerlichen Lebensgrundlagen haben. "Bestrebungen, in die Eigentumsrechte bäuerlicher Familien einzugreifen würden die Existenz unserer heimischen Familienbetriebe und damit die Versorgungssicherheit gefährden. Daher lehne ich jegliche Eingriffe in land- und forstwirtschaftliches Eigentum entschieden ab", sagt Schmuckenschlager zur aktuellen Debatte betreffend die Nutzung der Agrarflächen. (Schluss)

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