Die bevorstehenden Totengedenktage und die aktuellen Ereignisse in der Ukraine und im Nahen Osten sind für das Innenministerium Anlass, den hunderttausenden Opfern von Krieg und Verfolgung in Österreich während der beiden Weltkriege zu gedenken. „Die Kriegs- und Opfergräber des Ersten und Zweiten Weltkriegs sind Teil der österreichischen Geschichte, ihre Pflege und ihre Erhaltung sind gelebte historische Verantwortung unseres Landes. Die jüngsten Geschehnisse in der Ukraine und im Nahen Osten machen das aktueller denn je. Der öffentliche Diskurs über die Vergangenheit ist besonders in Zeiten großer Herausforderungen zentral, um die Zukunft unseres demokratischen Zusammenlebens zu gestalten“, sagte Innenminister Gerhard Karner.
Die Aktualität des Themas zeigt sich etwa im Fall des Grabes zweier polnischer Zwangsarbeiter, die 1943 bei einem Fluchtversuch mit einem Flugzeug abgestürzt sind und in einem anonymen Grab in Unteraspang in Niederösterreich beigesetzt wurden. Heuer, 80 Jahre nach den Ereignissen, wurde die Grabstätte durch das Innenministerium gemeinsam mit der polnischen Botschaft neugestaltet: „Ihren Namen und ihre Würde, das, was ihnen die Nationalsozialisten nehmen wollten, bekommen zwei polnische Zwangsarbeiter 80 Jahre später wieder zurück. Aus einem anonymen Grab ist nun eine würdevolle letzte Ruhestätte geworden. Ich freue mich sehr, dass wir als Innenministerium einen Beitrag dazu leisten konnten“, sagte Innenminister Gerhard Karner im Rahmen des Gedenkaktes in Unteraspang Ende August 2023.
Das Innenministerium ist aufgrund staatsvertraglicher und gesetzlicher Verpflichtungen für Pflege und Erhalt von über 800 Kriegs- und Opfergräberanlagen aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg zuständig. Hierbei handelt es sich insbesondere um Kriegs- und Opfergräberanlagen aller Nationen und Konfessionen auf österreichischem Bundesgebiet, die in beiden Weltkriegen als Angehörige der bewaffneten Mächte und Streitkräfte, als Kriegsgefangene oder Zivilinternierte, als Zwangsarbeiter oder Häftlinge in Konzentrationslagern starben. Im Innenministerium wird diese Aufgabe durch die Abteilung für historische Angelegenheiten wahrgenommen.
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