Die armenischen Gemeinden in Wien, New York und Genf, allesamt Hauptsitze der Vereinten Nationen (UNO), haben sich gestern, Montag, zu einer gemeinsamen Aktion zusammengeschlossen, um gegen einen skandalösen UNO-Bericht über Bergkarabach (1) zu protestieren. Dieser Bericht entstand nach einer angeblichen Fact-Finding-Mission am 1. Oktober 2023 und verharmlost massiv die Situation in Artsakh/Bergkarabach nach der ethnischen Säuberung, der die ArmenierInnen zum Opfer fielen.
Zudem wirft er die Frage auf, ob dieser Bericht möglicherweise im Zusammenhang mit einer Spende von 1 Million US-Dollar des autoritären aserbaidschanischen Präsidenten Aliyev an die UNO steht, die einen Tag zuvor erfolgte.
Der besagte UNO-Bericht verschweigt vollständig die zwanghafte Vertreibung von über 100.000 ArmenierInnen, die zuvor neun Monate lang einer grausamen Blockade seitens Aserbaidschan ausgesetzt waren. Ebenso werden in dem Bericht die Bombardierung von Bergkarabach und die Zerstörung jahrhundertealter armenischer Kulturgüter mit keinem Wort erwähnt.
Im Protestbrief der drei armenischen Gemeinden wird eine gründliche Aufklärung des Vorfalls und eine seriöse Untersuchung der Menschenrechtsverletzungen gefordert. Zudem drängen die Gemeinden auf die Entsendung einer ständigen UN-Friedensmission, um den ArmenierInnen die Rückkehr in ihre jahrtausendealte Heimat zu ermöglichen sowie ein Besuch des Hohen Kommissars für Menschenrechte, Volker Türk. Gleichzeitig wird eine Mission der UNESCO zum Schutz des kulturellen Erbes gefordert.
Fotos von der Aktion (Foto-Credits: AAKG) sowie den Protestbrief (auch in deutscher Übersetzung), der unter anderem an Antonio Guterres und Volker Türk adressiert ist, stehen zur freien Nutzung bereit und können hier eingesehen werden: https://t1p.de/rtyy5
(1) Bericht der UNO zu Bergkarabach
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