Bundesratspräsidentin Arpa zu Equal Pay Day: Lohnlücke durch strukturelle Maßnahmen und Lohntransparenz schließen

Österreich hat im EU-Vergleich einen der höchsten Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern. Statistisch gesehen arbeiten Frauen in Vergleich zu Männern ab dem 31.10.2023 bis Jahresende gratis. "Wenn wir uns jedes Jahr nur um einen Tag verbessern, brauchen wir 62 Jahre, um diese Lohnlücke zu schließen. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit darf in unserem Land kein fernes Zukunftsziel sein", sagt Bundesratspräsidentin Claudia Arpa anlässlich des morgigen Equal Pay Day.

Arpa unterstreicht die Arbeiten von Nobelpreisträgerin Claudia Golding, wonach die Ursachen für geschlechtsspezifische Gehaltsunterschiede vor allem in der Aufteilung häuslicher Arbeiten und unbezahlter "Care"-Arbeit begründet liegen. "Wir können nur mit strukturellen Maßnahmen, flächendeckenden Betreuungsangeboten und verstärkter Lohntransparenz dem Ungleichgewicht entgegensteuern", so Arpa.

Aber auch abseits der Betreuungsfragen verdienen Frauen noch immer weniger als ihre männlichen Berufskollegen. Arpa begrüßt die EU-Richtlinie zur verstärkten Lohntransparenz, wonach Unternehmen für mehr Transparenz sorgen müssen. "Diese Maßnahme hilft vor allem, das Bewusstsein für Lohnunterschiede zu stärken. Lohnoffenlegungen sind ein Baustein, um auf (Lohn-)Auskunft und auf adäquaten Lohnausgleich hinzuweisen", ist Arpa überzeugt.

Nicht zuletzt resultiert der Lohnunterschied in späteren Jahren in viel geringeren Pensionen von Frauen und der damit einhergehenden Altersarmut. "Wir müssen Frauen aktiv in gut bezahlte Jobs bekommen und strukturell die unbezahlte Betreuungsarbeit qualitativ und flächendeckend gewährleisten. Hier braucht es auch ein Umdenken bei Regelungen für Karenz- und Kinderbetreuung. Ein Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung und die gemeinsame Schule bis zum 14. Lebensjahr wäre eine Maßnahme, die geschlechtsspezifische Lohnlücken in Österreich ein gutes Stück verringern kann", so Arpa. (Schluss) red

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