Auftakt für 14. Winterpaket der Wiener Wohnungslosenhilfe

"Nach den Messerangriffen auf obdachlose Menschen im Sommer hat die Sicherheit und der Schutz für marginalisierte Personen weiterhin oberste Priorität. Im diesjährigen Winterpaket stehen über 1.000 zusätzliche Schlafplätze und zusätzlich 250 Plätze in 3 Wärmestuben zur Verfügung. Niemand soll die Nacht im Freien verbringen müssen. Wir hoffen, dass die Polizei diese abscheulichen Taten bald aufklären kann“, betont Sozialstadtrat Peter Hacker bei der diesjährigen Pressekonferenz zum Start des Winterpakets. 

Erstmals wurden die Details zum Winterpaket am Mittwoch gemeinsam mit allen Partnerorganisationen präsentiert. „Nach der Angriffsserie auf Obdachlose, war es uns ein großes Anliegen, das Winterpaket mit unseren Partnerorganisationen zu präsentieren. Ohne diese bewährte Zusammenarbeit wäre es nicht möglich über die ganze Stadt verteilt die über 1.000 zusätzlichen Plätze im Winterpaket zur Verfügung zu stellen“, betont Susanne Winkler, Geschäftsführerin des Fonds Soziales Wien (FSW). Von 2. November 2023 bis 2. Mai 2024 werden durch den FSW und seinen Partnerorganisationen auch in dieser Wintersaison über 1.000 zusätzliche Übernachtungsmöglichkeiten für obdachlose Einzelpersonen, Familien und Paare in 12 Notquartieren zur Verfügung gestellt.

Auch diesen Winter: 24-Stunden-Betrieb der Notquartiere
Im mittlerweile 14. Winterpaket setzt der FSW heuer auf den 24-Stunden-Betrieb der Notquartiere, der erstmalig im Zuge der Winterpakete während der Pandemiejahre umgesetzt wurde, und schafft so zusätzlich zur Übernachtung Möglichkeiten zum Tagesaufenthalt. „Wir haben die Maßnahmen der letzten Jahre im Winterpaket und auch die des heurigen Sommers evaluiert. Wir orientieren uns heuer bei den Kapazitäten des Winterpakets an jenen des Vorjahres, hier lag die durchschnittliche Auslastung bei rund 90 %. Zusätzlich halten wir einen Puffer mit vereinzelten Notaufnahmeplätzen bereit, um flexibel auf eine erhöhte Nachfrage reagieren zu können,“ so Markus Hollendohner, Leiter der Wiener Wohnungslosenhilfe im FSW, zu den strategischen Planungen des Winterpakets. Mit den zusätzlich geschaffenen Plätzen stehen in den Wintermonaten knapp über 1.700 Plätze für obdachlose Menschen im niederschwelligen Bereich der Wiener Wohnungslosenhilfe zur Verfügung. Darüber hinaus bieten 3 Wärmestuben mit 250 Plätzen Möglichkeiten sich tagsüber im Warmen aufzuhalten.

Damals wie heute – klares Signal der Sozialorganisationen Wiens
Anlässlich der Pressekonferenz kamen erstmalig alle Partnerorganisationen des Winterpakets im Obdach Kastanienallee zusammen. Das Obdach Kastanienallee befindet sich in einem historischen Gebäude im 12. Bezirk, welches bereits 1906 als Unterkunft für obdachlose Menschen genutzt wurde. Eine Woche vor dem offiziellen Start des Winterpaketes machten Arbeiter-Samariterbund Wien, Caritas der Erzdiözese Wien, Johanniter, FSW Obdach, Volkshilfe Wien und Wiener Rotes Kreuz das klare Commitment der Stadt sichtbar: Im Winter muss niemand auf der Straße nächtigen!

Stellvertretend für alle am Winterpaket teilnehmenden Partnerorganisationen betont Caritasdirektor Klaus Schwertner: "Das gemeinsame Ziel von Hilfsorganisationen, Fonds Soziales Wien und Stadt Wien ist klar: Wir wollen sicherstellen, dass im Winter kein Mensch auf Wiens Straßen übernachten muss. Als Wiener Hilfsorganisationen leisten wir hier seit vielen Jahren einen wichtigen Beitrag – mit zusätzlichen Betten, mehr Streetwork, dem Caritas Kältetelefon unter 01-480 45 53 und der FSW KälteApp. Gemeinsam bringen wir auch diesen Winter wieder viel Hilfe dorthin, wo sie jetzt dringend benötigt wird: Auf die Straße. Es ist Hilfe, die im Äußersten auch lebensrettend sein kann. Dass sich Stadt und FSW zu dieser Winterhilfe für obdachlose Menschen bekennen, unterscheidet Wien von vielen anderen Metropolen in Europa."

KälteApp des FSW im neuen Design zum 5. Jubiläum
„Die KälteApp steht heuer in einem noch benutzer:innenfreundlicheren Design kostenlos zum Download zu Verfügung. Wir ermöglichen damit allen Wiener:innen einen raschen, unkomplizierten und sozialen Beitrag zu leisten. Indem sie über die KälteApp ab 2. November selbst per Klick aktiv werden können“, so Roland Haller, Geschäftsführer bei FSW Obdach. Wer über die KälteApp obdachlose Personen, die sich bei kalten Temperaturen im öffentlichen Freiraum aufhalten, meldet, verständig damit die Straßensozialarbeitsteams der Stadt.

Die Straßensozialarbeiter:innen gehen den Meldungen der KälteApp nach und informieren über Angebote des Winterpakets, vermitteln in Einrichtungen der Wiener Wohnungslosenhilfe oder teilen Schlafsäcke aus. Die KälteApp wurde bisher rund 16.000 mal heruntergeladen. Alle Infos unter www.kaelteapp.wien

Über die Wiener Wohnungslosenhilfe des FSW
In Wien bekommen Menschen ohne Obdach oder Wohnung bestmögliche Unterstützung und Betreuung. Die im FSW verankerte Wiener Wohnungslosenhilfe bietet gemeinsam mit mehr als 30 Partnerorganisationen Beratung und Betreuung sowie passende Aufenthalts-, Schlaf- und Wohnplätze an. 2022 nutzten 12.370 Personen die vielfältigen Angebote der Wiener Wohnungslosenhilfe. Die Stadt Wien hat dafür im Vorjahr rund 120 Mio. Euro aufgewendet. Insgesamt finanziert der FSW im Regelangebot ganzjährig rund 6.800 Wohn- und Betreuungsplätze (exkl. Winterpaket-Maßnahmen).

Über FSW Obdach
Mit vielfältigen und innovativen Angeboten von der Straßensozialarbeit bis zur mobilen Betreuung in der eigenen Wohnung ist Obdach Wien, ein Tochterunternehmen des Fonds Soziales Wien (FSW), Vorreiter in der Wiener Wohnungslosenhilfe. Die gemeinnützige GmbH wurde 2005 gegründet und betreibt insgesamt über 20 Einrichtungen.

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