Die seit Monaten reinen Ankündigungen des Gesundheitsminister Rauch zum Thema Medikamentenversorgung kommen in Oberösterreich und Wien nicht gut an. Die beiden Gesundheitslandesräte – Christinge Haberlander aus Oberösterreich und Peter Hacker aus Wien – fordern den Gesundheitsminister auf, seinen Ankündigungen endlich Taten folgen zu lassen.
„Wir machen uns große Sorgen, dass zahlreiche Medikamente in diesem Herbst und Winter nicht zur Verfügung stehen. Daher muss der Gesundheitsminister endlich seine Verantwortung wahrnehmen. Die Menschen warten auf eine Versorgung“, so Haberlander und Hacker.
Denn Gesundheitsminister Rauch kündigte seit Jahresbeginn und erneut vor dem Sommer an, die Probleme in der Medikamentenversorgung via Bundeskompetenz zu lösen. In diesem Zusammenhang erteilte Rauch dem Landeshauptmann von Tirol eine Abfuhr zur Etablierung eines eigenen Medikamentenlagers für Tirol/Westösterreich.
„Im niedergelassenen Bereich bei den Apotheken sagen uns alle Experten, dass auch in diesem Herbst/Winter wieder mit starken Einschränkungen der Verfügbarkeit von Arzneimitteln zu rechnen ist“, so die beiden Gesundheitspolitiker. Oberösterreich hat bereits im ersten Halbjahr 2023 einen entsprechenden Antrag bei der Sitzung der Bundeszielsteuerungskommission auf eine Sicherstellung der Medikamentenversorgung eingebracht und den Gesundheitsminister auf die schwierige Versorgungslage aufmerksam gemacht, unterstrich Haberlander.
In Absprache mit Oberösterreich stellte Wien in der GesundheitsreferentInnen-Sitzung vergangenen Dienstag erneut einen Antrag an den Gesundheitsminister, um konkrete Fortschritte einzufordern. Oberösterreich unterstützt diesen Antrag. „Eines muss klar sein: Bei wichtigen Medikamenten insbesondere auch für unsere Kinder braucht es endlich Maßnahmen des Gesundheitsministeriums“, betonten Haberlander und Hacker.
„Es ist unverständlich, dass die im Frühjahr angekündigten Maßnahmen zur Bevorratung nicht rechtzeitig umgesetzt wurden. Wir fordern Gesundheitsminister Rauch auf, einen Runden Tisch zum Thema Medikamentenversorgung einzuberufen in dem sowohl ÖGK, Apothekerkammer als auch Vertreter der Pharmaindustrie und der Medikamentenlogistik teilnehmen sollen. Die Vorschläge zur kurzfristigen Verbesserung der Versorgungssituation gehören auf den Tisch. Wir Bundesländer sind auch gerne bereit, bei der Organisation der Bevorratung unterstützend mitzuwirken“, so Hacker und Haberlander.
Hacker und Haberlander stellen zudem klar: „Die Versorgungssicherheit für unsere wichtigsten Arzneimittel muss im Interesse des bundesweiten Gesetzgebers liegen. Dieser hat die Verantwortung bei wichtigen Medikamenten, wie beispielsweise Kinderantibiotika die nötigen Maßnahmen zu treffen, um diese Medikamente auch ausreichend zur Verfügung gestellt zu bekommen.“
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